Gute Nachrichten vom Wasserwerk bekam der Winterlinger Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung zu hören.Foto: Retter Foto: Schwarzwälder Bote

Wasserwerk: Durchweg Erfolgsmeldungen im Jahresbericht 2018 des Eigenbetriebs

"Unsere Maßnahmen machen sich langsam bezahlt!" Das folgert nicht nur Bürgermeister Michael Maier aus dem Jahresbericht zum Eigenbetrieb Wasserwerk. Die wichtigste Nachricht: Die Wasserverluste gehen zurück.

Winterlingen. Erfolgsmeldungen stehen im Jahresabschlussbericht 2018 für den Eigenbetrieb Wasserwerk Winterlingen, den die Verwaltung dem Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung vorgelegt hat.

Gegenüber der Gemeinde hat der Eigenbetrieb nur einige kurzfristige Verbindlichkeiten, gegenüber Banken sind sie etwas höher: Bei 403 400 Euro beträgt die Restlaufzeit noch mehr als ein Jahr, bei 186 200 Euro mehr als fünf Jahre. Die Umsatzerlöse sind von 769 456 auf 792 944 Euro gestiegen, wobei der Wasserverkauf 2018 allein 230 000 Euro mehr eingebracht hat als im Jahr zuvor. Für unveränderte 2,17 Euro verkauft der Eigenbetrieb den Kubikmeter Wasser und hat mit 343 300 Kubikmetern etwas mehr verkauft als 2017.

Materialkosten sanken um 28 000 Euro

An Grundgebühren hat der Betrieb 2018 insgesamt 49 000 Euro eingenommen und im Gegenzug 308 265 Euro für Materialaufwand – auch für Fremdwasserbezug – ausgegeben. Die dadurch eingesparten 22 000 Euro machen den Löwenanteil des Materialkostenrückgangs aus, der gegenüber 2017 bei 28 000 Euro liegt. Gering ist hingegen die Steigerung der Personalkosten um 2000 Euro gegenüber 2017. Dabei handelt es sich um die Stelle des Wassermeisters. Außerdem kauft der Betrieb Leistungen von Mitarbeitern des Bauhofs der Gemeinde zu.

Bedingt durch die stark gestiegene Konzessionsabgabe sind die sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 155 577 auf 201 081 Euro im Jahr 2018 gestiegen. Während der Betrieb 2018 nur rund 200 Euro an Zinsen einnahm, zahlte er rund 18 300 Euro für Kassenkredite und Kassenmehrausgaben. 5400 Euro zahlte er an Gewerbesteuer, 7300 Euro an Körperschaftssteuer.

Insgesamt schloss das Wasserwerk das Jahr 2018 mit einem Überschuss von 38 407 Euro ab. Die Bilanzsumme lag bei 2,72 Millionen Euro, die Eigenkapitalquote bei stattlichen 76 Prozent, was einer Summe von 2,07 Millionen Euro entspricht.

Der Abschnitt, der die Gemeinderäte allerdings am meisten interessiert haben dürfte, betrifft die Wasserverluste. Zwar liegen diese laut der Steuerberatungsgesellschaft Kobera, die den Jahresbericht verfasst hatte, weiterhin über dem Durchschnitt vergleichbarer Betriebe, doch sind sie in den vergangenen fünf Jahren, also seit 2013, um 160 000 Kubikmeter zurückgegangen. Hier machten sich die Investitionen in das Wasserleitungsnetz bezahlt, freute sich Bürgermeister Michael Maier, der sich seit Beginn seiner Amtszeit auf die Fahnen geschrieben hat, die Infrastruktur der Gemeinde zu ertüchtigen.

Seit 1991 hatten die Wasserverluste beim Eigenwasser in der Großgemeinde – mit einer Ausnahme, nämlich im Jahr 2000 – die 40-Prozent-Marke überschritten, teilweise sehr deutlich. Der Spitzenwert lag 2008 bei 61,16 Prozent. Die gesamten Wasserverluste haben zweimal die 40-Prozent-Marke unterschritten – 2000 mit 34,68 und 1993 mit 37 Prozent. Bei Maiers Amtsantritt 2010 lagen sie knapp unter der 60-Prozent-Marke. "Es zeigt sich deutlich, dass durch den konsequenten Austausch der Wasserleitungen die Wasserverluste verringert werden können", heißt es im Bericht.

Kobera empfiehlt deshalb weiterhin die "zeitnahe Behebung akuter Rohrbrüche" und den "sukzessiven Austausch von maroden Wasserleitungen" im Zuge von Straßensanierungs- und -ausbauarbeiten.