Einen Nistkasten hat dieser Siebenschläfer als Winterquartier gewählt. Foto: Schwarzwälder Bote

Siebenschläfer: Nager halten von Oktober bis Mai Winterschlaf – auch in Harthausen

Winterlingen-Harthausen. Ein Siebenschläfer hat sich in einem Nistkasten im Gebiet zwischen Bitz und Harthausen eingenistet. Siebenschläfer gehören zur Nagerfamilie der Bilche, zu denen auch der Gartenschläfer und die Haselmäuse zählen.

Von Ende Oktober bis in den Mai dauert ihr Winterschlaf; in dieser Zeit erhalten sie ihre Körperfunktionen ausschließlich mit ihrem im Spätsommer und Herbst angefressenen Körperfett ausfrecht. Die Herzschlagfrequenz wird auf wenige Schläge je Minute reduziert, und die Körpertemperatur fällt auf fünf Grad Celsius ab – alles Strategien, den Energieverbrauch zu drosseln.

Die nachtaktiven Säuger bekommen Menschen so gut wie nie zu Gesicht, es sei denn, man findet sie in einem Nistkasten, oder sie machen sich in einem Gartenhäuschen zu schaffen, was dem Gartenbesitzer infolge der intensiven Nagetätigkeit manchmal erhebliche Probleme bereiten kann. Siebenschläfer leben in Obstgärten oder in Laubwaldgebieten, da sie dort im Herbst ihr nahrhafte Lieblingsnahrung, Bucheckern, Eicheln oder auch Haselnüsse, finden. Dazu ernährt sich das Nagetier von den Früchten verschiedener Sträucher und Obstbäume sowie gelegentlich auch von jungen Vögeln oder Insekten.

Die Bilche können eine Körperlänge von etwa 20 Zentimetern erreichen, dazu kommt der etwa zwölf Zentimeter lange, buschige Schweif, der den Nager wie ein kleines Eichhörnchen aussehen lässt. Die großen, dunklen Knopfaugen geben dem grau gefärbten Kletterkünstler ein possierliches Aussehen.

Wer so einem Überraschungsgast in seinem Nistkasten begegnet, sollte die Reinigung des Kastens einfach verschieben und dem Bilch seinen Unterschlupf gönnen. In den meisten Fällen verschwinden die Tiere dann ohnehin Ende Oktober in ein sicheres Winterversteck für den langen, etwa sieben Monate dauernden Schlaf.