"Kein schöner Land": Die Musical AG der Winterlinger Realschule auf der Kleinkunstbühne K3. Foto: Schwarzwälder-Bote

K3: Musical-AG der Schule inszeniert auf der Winterlinger Kleinkunstbühne vor großem Publikum

Vor vollem Haus hat die Musical-AG der Realschule in der Kleinkunstbühne K3 das Musical "Kein schöner Land" von Oliver Hauser inszeniert. Die Leitung hatten Maria Mößlang und Evelin Nolle-Rieder.

Winterlingen. Das Stück entführt die Zuschauer nach Schönland, einem fiktiven Land "in der Mitte unseres Kontinents", in dem Geld, Macht, Schönheit, Erfolg und Spaß die wichtigsten Dinge im Leben sind. Kontrolliert und konditioniert von einer bestens funktionierenden Propagandamaschinerie werden die Menschen zu leeren Hüllen. Alles geht seinen geregelten Gang, bis die Jugendlichen auf Anregung eines Liebespaars anfangen, über sich nachzudenken, die aufgezwungenen Regeln in Frage stellen und das Reich der Gefühle entdecken. Ihr Aufbegehren führt zur Revolution, und der König singt am Ende ebenfalls das Lied der Freiheit mit.

Starke Stimmen waren da zu hören und viel Spielfreude zu erleben. Anrührend die Szene, wie zwei Jugendliche, gespielt von Janina und Uli Frey, die Liebe entdecken – sie kommen dabei ganz ohne Text und Sprache aus; Ausdrucksmittel sind allein Mimik, Gestik, das Licht und das behutsame Pianospiel von Maria Mößlang. Zu beeindrucken wussten auch Elena Baur und Laura Prislin, die immer wieder mit Hilfe fast lebensgroßer Puppen, welche eigens für diesen Zweck vom Figurentheater Ravensburg ausgeliehen worden waren, die Politiker des Landes darstellten. Überzeugend waren auch Tim Lorenz als rappender König, Sarah Schiebel als Reporterin und Laurin-Louis Willems und Evelyne Grau als Jugendliche. Die beiden Techniker Moritz Mauz und Jan Broß hatten im Bereich Licht und Ton einiges zu tun und leisteten mit ihrem Einsatz einen wichtigen Beitrag zum Erfolg. Einen Gastauftritt absolvierte Eleonora Cuirar, und auch Evelin Nolle-Rieder sprang ein und spielte mit zwei Puppen eine kurze Szene: Kurz vor der Premiere hatten einige Schüler die Gruppe überraschend verlassen, und um den Premierentermin halten zu können, musste Ersatz her.

Rektorin Brigitte Schmid-Glowiak lobte am Ende den Einsatz aller Beteiligten und verteilte Rosen als kleines Zeichen der Anerkennung. Fazit: "Kein schöner Land" ist ein zeitkritisches Stück, das wunderbar in die zunehmend von Konsum bestimmte Adventszeit passt. Eine weitere Aufführung für die Öffentlichkeit findet am Dienstag, 9. Januar, statt und beginnt um 19 Uhr. Die beiden Schulaufführungen sind bereits ausverkauft.