Der vom "Club for Kids" angebotene private Englischunterricht spaltet die Gemeinderäte.
Winterlingen - Es sind 14 Kinder, die einmal in der Woche für 45 Minuten Englischunterricht im Gemeindekindergarten in Benzingen erhalten – angeboten vom privaten Anbieter "Club for kids". Genau daran aber scheiden sich die Geister im Winterlinger Gemeinderat.
So fragte Ratsmitglied Roland Heck in der jüngsten Sitzung des Gremiums nach, ob es im Sinne der Gemeinde sei, einem kommerziellen Anbieter öffentliche Räume zu überlassen und das auch noch unentgeltlich. Bürgermeister Michael Maier "hat damit kein Problem" und verglich das mit der musikalischen Früherziehung. Die Kommune hatte zunächst von diesem Unterricht der 14 Vorschulkinder nichts gewusst. Mittlerweile ist Maier informiert, dass dieser Kurs, für den die Eltern bezahlen, mit dem Elternbeirat abgestimmt ist.
Das allerdings reicht Gemeinderätin Renate Fischer- Kuhn nicht aus: "Ein kommerzielles Angebot im Kindergarten ist nicht erlaubt. Das ist Aufgabe des Kindergartens." Vor allem befürchtet Fischer- Kuhn, dass die Kinder, deren Eltern sich den Unterricht finanziell nicht leisten können, diskriminiert sind. "Das muss für alle zugänglich sein." Deshalb forderte sie die Gemeindeverwaltung auf, noch einmal genau nachzuschauen, wie die Tarife für dieses Angebot aussehen.
Gegebenenfalls sei darüber nachzudenken, Kinder, die sozial schlechter gestellt seien, zu unterstützen, eventuell seitens der Gemeinde, oder diesen Unterricht ehrenamtlich gestalten zu lassen.
Maier versprach, das Thema in der nächsten Sitzung des Gemeinderates noch einmal aufzugreifen und dazu eine Vorlage auf den Tisch zu legen. Dann soll das Gremium darüber befinden, wie es mit diesem Unterricht weitergehen soll.