Trotz eisiger Temperaturen, Seitenwind und Schneefall wuchteten in Harthausen Vetter, Huatsempl und Loch-Bära den Narrenbaum auf traditionelle Weise empor. Die Guggamusik Harthausen spielte hier und da ein Lied, die Garde hielt sich warm mit Glühwein und Wurst vom Grill, und auch der Benzinger Ortsvorsteher Ewald Hoffman ließ es sich mit einer Abordnung der Germanen nicht nehmen, im Park bei Zunftmeister Tobias Nolle vorbeizuschauen. Foto: Anne Retter

In Benzingen, Harthausen und in Winterlingen wird die Fasnet eingeläutet. Narrenbaum und Rathaussturm.

Winterlingen - Laut haben die Germanen-Pfetzer mit Pauken und Trompeten die Mitarbeiter des Winterlinger Rathauses aus der Arbeit gerissen, als sie gestern um 11 Uhr das Rathaus übernommen und Bürgermeister Michael Maier vorübergehend abgesetzt haben. Lecker duftete es beim Backhäuslefest in Benzingen, und lustig ging es den gesamten Tag in Harthausen zu, wo die Vetterzunft ein volles Programm bot.

Bürgermeister Maier hatte ausnahmsweise keine Krawatte um, die ihm dieses Jahr am "Schmotzigen" hätte abgeschnitten werden können, und ließ sich bereitwillig auf die närrische Zeit ein. Eine große Wahl ließen ihm die Alten Germanen da freilich ohnehin nicht: Sie rückten zahlreich in Begleitung der Guggenmusik Germanen-Pfetzer an und brachten neben Zunftpräsidentin Diana Frey auch die Ringpräsidenten Walter Sieber vom Narrenfreundschaftsring Zollern-Alb und Anton Blau vom Narrenring Alb-Lauchert in die Amtsstube mit.

"Gleich zwei Ringpräsidenten!" – Maier fühlte sich geehrt. Seine Fasnets-Runde führte ihn dann über das Backhäuslefest in Benzingen nach Harthausen zur Vetterzunft. Im Backhäusle wurde schon am Morgen unter lauter Musikbeschallung gebacken und gekocht, was das Zeug hält. Eine deftige Schlachtplatte und Teigfladen mit Schmand, Speck, Zwiebeln und Kümmel hielten die Alten Germanen dort bereit, damit sich alle Hungrigen mit einer guten Grundlage ins weitere Getümmel stürzen konnten. Die "Vetterfasnet" in Harthausen begann schon früh um sieben mit dem Narrenfrühstück in der Halle.

Genau wie die Germanen in Winterlingen und Benzingen befreiten die Vetter dann die Grundschul- und Kindergartenkinder in Harthausen, bevor es zum Mittagslager der Huatsempl ging. Ab 14 Uhr wurde der Narrenbaum auf traditionelle Weise gestellt. Trotz eisiger Temperaturen, Seitenwind und Schneefall wuchteten Vetter, Huatsempl und Loch-Bära den Baum entschlossen empor.

Die Guggamusik Harthausen spielte hier und da ein Lied, die Garde hielt sich warm mit Glühwein und Wurst vom Grill, und auch der Benzinger Ortsvorsteher Ewald Hoffman ließ es sich mit einer Abordnung der Germanen nicht nehmen, am Park vorbeizuschauen. Den ersten Zunftmeister Tobias Nolle freute der Nachbarschaftsbesuch. Das Narrentreiben samt Bewirtung am Park ging noch bis zum Abend weiter, bevor der traditionelle Hemadglonkerumzug um 18 Uhr startete. Nach dem Dorfmarsch im Nachtgewand ging es zum Ausklang zurück ins Bewirtungszelt.