Das Küchenteam um Bäcker Thomas "Kapo" Stauß ist eine eingespielte Mannschaft. Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnet: Narren legen sich am Schmotzigen mächtig ins Zeug

Winterlingen-Benzingen/Harthausen (mir). Mit Hilfe mächtiger Männerarme ist in Harthausen am Schmotzige Doschdeg der Narrenbaum gestellt worden. Das ist traditionell Aufgabe der Huatsempel. Seit 45 Jahren stellen sie das weithin sichtbare Symbol der Harthauser Fasnet auf, und von Anfang an war der heutige Präsident "Billy" dabei. "Da war ich 18", erinnert er sich. Neu ist hingegen ist, dass der Harthauser Narrenbaum seit zwei Jahren verkehrt herum steht. Denn er wird mit den Wurzeln nach oben aufgestellt. Präsident "Billy" hat das vor ein paar Jahren bei einem Besuch in Bayern gesehen und war von der witzigen Idee begeistert.

Viel Schmackes und Technik braucht es, um einen Narrenbaum sicher aufzustellen. Die Huatsempel verfügen über beides – und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Auch in Benzingen wurde das Rathaus gestürmt und der Narrenbaum aufgestellt. Das macht freilich hungrig. Deshalb hat die Germanenzunft wieder traditionell das Backhaus in Betrieb genommen, um die Narrenschar zu verköstigen.

Schon am Abend zuvor hatte Bäcker Thomas "Kapo" Stauß den Ofen angeheizt, damit er die richtige Temperatur für die Köstlichkeiten erreichte. 800 süße Fasnetsküchle und 800 deftige Speckdinnetle hat das Küchenteam von morgens um 8 Uhr an für seine Gäste gebacken. Außerdem gab es Schlachtplatte für die hungrigen Narren – allein 60 Kilogramm Benzinger Fleisch wurden dafür im Kraut gegart.

Rund 20 Helfer der Germanenzunft kümmerten sich um das leibliche Wohl ihrer Gäste – und hatten sichtlich Spaß an ihrer Arbeit, obwohl die bei den hohen Temperaturen im mehr als 170 Jahre alten Backhaus nicht einfach war.