Emil Oswald setzte seinen Antrag durch. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Die Erweiterte Verlässliche Grundschule wird wieder günstiger / Geschwister zahlen die Hälfte

Mit Einführung der Ganztagsschule zum Schuljahr 2017/2018 wurde das Betreuungskonzept der Verlässlichen Grundschule und der Erweiterten verlässlichen Grundschule angepasst. Carolin Praster und Dietmar Abt berichteten über die aktuelle Lage.

Winterlingen. Eine Änderung der Elternbeiträge hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Die Erweiterte Verlässliche Grundschule (VGS) ist zum Schuljahresbeginn 2017/2018 ins Schulgebäude umgezogen, wo neben der Mensa Grundschulkinder in Rand- und Ferienzeiten betreut werden. VGS und Erweiterte Verlässliche Grundschule (EVGS) teilen sich einen Raum. Vier Wochen im Sommer und eine Woche über Pfingsten, insgesamt 30 Tage, finden sie nicht statt. Mittagessen gibt es nun über die Mensa. Sobald die Kinder fertig sind, können sie in den "lauten" oder "leisen" Aufenthaltsraum gehen.

Mit einem Film präsentierten Carolin Praster und Dietmar Abt vom Haus Nazareth den Alltag in der EVGS, wo die Kinder sich wohlfühlten, wie Sabine Froemel von Eltern gehört hat. Warum die Kosten trotz des veränderten Angebots nicht gesunken seien, wollte sie von Bürgermeister Michael Maier wissen und erfuhr, dass der höchste Kostenfaktor, die Ferienbetreuung, gleich geblieben und die Landeszuschüsse weggefallen seien. "Ich finde es nicht okay, dass einmal für die VGS und einmal für die EVGS bezahlt wird, obwohl die Kinder gemeinsam betreut werden", so Froemel. Dietmar Abt erklärte, das Personal müsse vorgehalten werde, auch wenn insgesamt weniger Kinder betreut würden. Carolin Praster erklärte, dass Eltern gemeldet hätten, sie benötigten die Betreuung, sie sei aber für einige Familien einfach nicht finanzierbar. Für zwei Kinder mehr als 400 Euro aufzubringen, sei vielen zu teuer.

"Mit einer Gebührensenkung könnten wir im Bereich der VGS vielleicht weitere Kinder dazugewinnen", sagte Maier. Die Verwaltung hatte wegen der stark rückläufigen Nachfrage vorgeschlagen, Elternbeiträge zu reduzieren.

Waren im Juli 2017 noch 37 Kinder in der VGS und 16 in der EVGS gemeldet, lagen die Zahlen im Januar 2018 bei sieben und elf Schülern. Um 20 Prozent wollte die Gemeindeverwaltung daher reduzieren: auf 48 Euro Monatsgebühr für elf und auf 120 Euro für zwölf Abrechnungsmonate.

Emil Oswald "Als kinderfreundliche Gemeinde sollten wir Eltern nicht stärker belasten"

Michaela Stauß betonte, wer Betreuung benötige, bezahle die Sätze von 59,55 und 149 Euro, mit denen das Angebot kostendeckend sei. Sie könne sich nicht vorstellen, dass die Senkung der Elternbeiträge dazu führe, dass Angebote wieder stärker in Anspruch genommen würden. Emil Oswald stellte den Antrag, die Gebühren weiter zu reduzieren: "Als kinderfreundliche Gemeinde sollten wir Eltern nicht stärker belasten. Es gibt Familien, die sparen und haushalten müssen." Wenn eine Familie das Recht auf Sozialhilfe habe, erhalte sie Essens- und Betreuungszuschüsse, erklärte Bodo Erath von der Kämmerei.

Karlheinz Baumann beantragte, Geschwisterkinder zum halben Gebührensatz aufzunehmen, was mit einer Gegenstimme angenommen wurde. Mit neun Pro- und sieben Contrastimmen sowie einer Enthaltung kam eine Mehrheit für Oswalds Antrag zustande, bei elf Abrechnungsmonaten 40 und bei zwölf Abrechnungsmonaten 110 Euro zu veranschlagen.

Einstimmig votiertedas Gremium dafür, den Vertrag mit dem Haus Nazareth um ein weiteres Jahr zu verlängern.