Der Chor "Cantus Iuvenis" unter der Leitung von Oliver Geiger war nur einer der Chöre und Musikgruppen, welche die Zelttage in Winterlingen bereichert haben. Foto: Göttling Foto: Schwarzwälder Bote

Zelttage: "Geistliche Nahrung" und reichlich Musik mit Evangelist Lutz Scheufler / Klopfen an der Lebenstür

Winterlingen. Einige 100 Gäste sind zum Abschluss der Ökumenischen Begegnungstage Winterlingen auf die "Baustelle Leben" – so das Thema – gekommen, die acht Tage lang beim Naturfreibad stattfanden.

Oliver Geiger, Chorleiter des "Cantus Iuvenis", eines der Chöre, die dort aufgetreten sind, hat bleibende Eindrücke gesammelt: "Musik ist für mich eine Lebensaufgabe und eine Verschmelzung von Himmel und Erde", betont er. In der Musik spiele es keine Rolle, "woher man kommt und wer man ist". Jeder sei willkommen.

Während Geiger und sein Chor weltliche und geistliche Lieder präsentierten, will Musiker Ronny Neumann christliche Verkündigung betreiben und zieht oft mit Prediger Lutz Scheufler durch die Lande. Passend zu seinem Lied und zum Thema des Freitagabends "Haustür – Wo bin ich Zuhause?" kommentierte er: "Da ist jemand, bei dem wirklich Heimat ist und der bedingungslos für uns da ist."

Referent Lutz Scheufler, verheiratet und Vater von fünf Kindern, trat vor seinen Andachten auch musikalisch auf: mit Gitarre und Mundharmonika. "Wir sind Wanderer und suchen Heimat. Doch auf dieser Welt sind wir nur auf Durchreise", so Scheufler. Da die Beziehung des Menschen zu Gott kaputt gegangen sei, sei der Mensch heimatlos. Doch Jesus sei gekommen, "damit alle Menschen Heimat finden bei Gott". Das erkläre, warum die Zelttage den Titel "Gott will alle" tragen.

Als Beispiel aus der Bibel für mutigen Lebenswandel nennt der Prediger den zwar reichen, aber körperlich kleinen und verspotteten Zöllner Zachäus, von dem in der Bibel berichtet wird, dass er gar auf einen Baum geklettert sei, um Jesus zu sehen. Aus Liebe habe sich Jesus ihm zugewandt. In der Folge habe Zachäus sein bislang von Sünde und Unbeliebtheit geprägtes Leben geändert und seinen Reichtum mit den Armen geteilt. "Vielleicht klopft Jesus heute Abend ja an deine Lebenstür", sagte Scheufler. Er dränge sich dabei nicht auf, sondern lasse jedem Menschen seine Entscheidungsfreiheit, mit wahrhaft himmlischer Perspektive: "Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden: denen, die an seinen Namen glauben." (Johannesevangelium 1, 12)

Das betreffe Menschen aus ganz unterschiedlichen sozialen und gesellschaftlichen Verhältnissen, sagt der gebürtige Chemnitzer. So wie die Begegnung mit Jesus dem Lukasevangelium nach das Leben des Zöllners Zachäus veränderte, könne man durch Öffnung seines Herzens für Jesus auch heute noch, sogar in ausweglos erscheinenden Situationen, "Frieden im eigenen Herzen" finden und damit nach Hause kommen.