Die Schüler fanden den Unterricht im Klassenzimmer der ehemaligen Harthauser Volksschule einfach "cool". Hinten rechts steht Museumsleiter Erwin Seßler und am alten Schul-Harmonium sitzt die Klassenlehrerin der Klasse 2/4a, Manuela Müller. Foto: Gauggel Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Erwin Seßler erzählt der Klasse 2/4a aus früheren Tagen / Alte Ortsansichten faszinieren die Kinder

Winterlingen-Harthausen (gau). Erwin Seßler hat mit den 22 Schülern der Kombiklasse 2/4a der Grundschule Harthausen einen Blick in Harthausens Ortsgeschichte geworfen. Im Anschluss an die Unterrichtsstunde, in welcher der ehemalige Ortsvorsteher von früheren Tagen erzählte, begaben sich die Schüler mit ihrer Klassenlehrerin Manuela Müller ins benachbarte Heimatmuseum.

Seßler hat das Museum mit aufgebaut und betreut es bis heute. Die Zeitreise führt zurück in die Urzeit, als Harthausen noch am Jurameer gelegen hat. Die Schüler durften die auf der Gemarkung von Harthausen gefundenen Fossilien wie Ammoniten oder ein Haifischgebiss in die Hand nehmen.

Nach einem großen Zeitsprung zeichnete Seßler das Leben der Vorfahren der Schüler nach. Er erklärte anhand der Nachwächteruhr, welche Aufgaben einem Nachtwächter zugefallen sind. Außerdem begutachteten die Kinder alte Werkzeuge verschiedener Handwerksberufe wie Bäcker, Friseur und Schreiner sowie alte Landwirtschaftsmaschinen. Ein Schüler bemerkte mit Blick auf den Ochsenkarren, dass das "ja echt viel Arbeit gewesen sein muss". Die Kinder informierten sich über die Entwicklung des Geldes – von römischen Münzen bis zu den Geldscheinen aus der Inflationszeit von 1923, als es nahezu wertlose 100 000-Mark- und Millionen-Mark-Scheine gab. Begeistert war die Klasse von den alten Ortsansichten. Mit den Erklärungen Seßlers gelang es, die abgebildeten Gebäude, Straßen und Plätze trotz der Veränderungen im Ort zum heutigen Ortsbild zuzuordnen. Ganz anders als ihr Klassenzimmer sieht das der ehemaligen Volksschule im Heimatmuseum aus: Pulte mit Tintenfach, verblichene Wandkarten und ein den Schülern in dieser Schreibart unbekanntes Alphabet neben der Schiefertafel.