Polizeihauptkommissar Wolf Stützenberger hatte gute und weniger gute Zahlen dabei. Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder Bote

Polizeibericht: Wolf Stützenberger berichtet von einem Wechselbad der Zahlen

Räumlich tut sich etwas im Polizeiposten Winterlingen, der saniert und sicherer gemacht wird. Wie es um die Sicherheit der Winterlinger steht, haben die Gemeinderäte aus dem Jahresbericht für 2019 erfahren.

Winterlingen. In Winterlingen ist es wie im Zollernalbkreis und überall in Baden-Württemberg: Die Zahl der Unfälle steigt, die jener mit Personenschaden sinkt, die jener mit Sachschäden nimmt zu. 117 Unfälle haben Polizeihauptkommissar Wolf Stützenberger, der im Gemeinderat beim Jahresbericht des Polizeipostens Winterlingen dessen Leiter Siegfried Steinebach vertrat, und seine Kollegen im Jahr 2019 aufgenommen – 2018 waren es 108 gewesen. Während die Zahl der Unfälle mit Personenschaden von 15 auf neun gesunken ist, stieg die derjenigen mit Sachschaden von 93 auf 108. Getötet wurde dabei in beiden Jahren keiner und 2019 – anders als 2018 mit sieben Fällen – auch niemand schwer verletzt. Zehn Leichtverletzte stehen in der Statistik – vier weniger als vor Jahresfrist. Dass die Ortsdurchfahrt Winterlingen und die Abzweigung von der Bundesstraße 463 Richtung Benzingen Unfallschwerpunkte waren, dürfte keinen der Räte überrascht haben.

Gestiegen ist mit 116 (2018: 92) die Zahl der Straftaten, wobei 64 (77) aufgeklärt wurden. Die Aufklärungsquote ist somit von 83,7 auf 55,2 Prozent gesunken. Deutlich gestiegen ist hingegen die Kriminalitätsbelastung, die Zahl der Fälle auf 100 000 Einwohner hochgerechnet, und zwar von 1445 auf 1826. DIe Zahl der Tatverdächtigen freilich hat abgenommen von 88 auf 56. Auffällig: Die Zahl der Kinder unter ihnen ist mit zwei konstant geblieben, die der 18- bis 21-Jährigen von sieben auf drei leicht gesunken, die Zahl der Jugendlichen aber stark: 2018 waren es zwölf, 2019 nur noch zwei Tatverdächtige.

Die meisten Straftaten – 77 von 116 – haben sich in Winterlingen ereignet, und damit 17 mehr als im Jahr zuvor. In Benzingen ist die Zahl von neun auf sechs gefallen, in Harthausen von zwölf auf 26 gestiegen. Straftaten ohne genauen Tatort gab es 2019 keine. 2018 waren es noch elf gewesen.

Gesunken sind die Zahlen bei den Straftaten gegen das Leben – von zwei auf null – und gegen die sexuelle Selbstbestimmung – von fünf auf drei – sowie die der Wohnungseinbruchsdiebstähle von zwei auf einen, der Betrugsfälle – von 15 auf 14 – und der allgemeinen Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Diebstähle unter erschwerten Umständen waren es 2019 sieben, einer weniger als 2018. Deutlich gestiegen sind hingegen die Rohheitsdelikte um fünf auf 22, die Zahl der Diebstähle ohne erschwerende Umstände von 14 auf 18 und die Zahl der Sachbeschädigungen von zwei auf 25. Dass die Rohheiten zunehmen, fällt auch in anderen Gemeinden auf, wie die Jahresberichte in den Gemeinderäten zeigen.

Wie überall sind von den Tatverdächtgen die mehreren männlich, nämlich 39. Dazu kommen 17 Frauen. Neun und damit halb so viele von ihnen wie 2018 waren keine Deutschen, 47 haben den deutschen Pass.

Dass die Winterlinger in einer "halbwegs heilen Welt" lebten, freute Bürgermeister Michael Maier, der Stützenberger und seinen Kollegen für ihre Arbeit dankte. Sie arbeiten ab sofort von anderer Stelle aus, halten aber zwei mal pro Woche – montags und mittwochs von 9 bis 11 Uhr in der Begegnungsstätte Gerhardstraße – Sprechstunden in Winterlingen ab, so lange der dortige Polizeiposten saniert wird.