Zahlreiche Mitglieder der Winterlinger Bank sind für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt worden vom Vorstandsvorsitzenden Willy Braun (links), Vorstandsmitglied Cornelia Rosenau und dem Aufsichtsratsvorsitzenden Ludwig Maag (von rechts). Foto: Grimm Foto: Schwarzwälder Bote

Winterlinger Bank: Vorstände präsentieren Bilanz und Vertreter wählen Aufsichtsratsmitglieder wieder

18 Mitglieder hat die Winterlinger Bank bei ihrer Vertreterversammlung für 50 Jahre Treue ausgezeichnet. Die Nachrichten, die sie erhielten, zeugten von einer guten Entwicklung.

Winterlingen. Einen positiven Geschäftsbericht für 2017 haben die Vorstandsmitglieder Cornelia Rosenau und Willy Braun den Vertretern der Winterlinger Bank bei der Versammlung am Freitag vorgelegt. Zwar reicht die vorgeschlagene und einstimmig angenommene Dividendenausschüttung von 3,75 Prozent auf die Geschäftsanteile nicht an das Vorjahr heran, dennoch ermöglicht der Bilanzgewinn in Höhe von rund 281 000 Euro, Rücklagen und Vorsorgereserven weiter zu stärken.

Davon entfallen mit Einverständnis des Aufsichtsrats und Zustimmung der Mitglieder 135 666 Euro auf die Dividendenausschüttung, und je 70 000 Euro werden in die gesetzliche Rücklage und in andere Ergebnisrücklagen eingestellt. Die Restsumme von knapp 5200 Euro bildet der Vortrag auf die neue Jahresrechnung.

Der Jahresabschluss 2017 ist, wie Aufsichtsratsvorsitzender Ludwig Maag mitteilte, vom Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband geprüft worden. Wirtschaftsprüfer Mark Götze berichtete über das Ergebnis der Prüfung, die ohne Beanstandungen abgeschlossen wurde. Laut Rosenau und Braun ist das im Vergleich zum Vorjahr gesunde Bilanzsummenwachstum in Höhe von 5,9 Prozent auf eine weitere Erhöhung der Kundeneinlagen und ein kräftiges Kreditgeschäft zurückzuführen. Denn durch das nach wie vor positive wirtschaftliche Umfeld und die stabile Entwicklung im Geschäftsgebiet habe die Winterlinger Bank die Kreditvergabe schwerpunktmäßig im Firmenkundengeschäft ausgeweitet. Aber auch das Ratenkreditgeschäft sei gestiegen. "Mit Ratenkrediten und einem Volumen von 1,1 Millionen Euro war dies der höchste Wert", sagte Rosenau. Der Trend 2018 sei ungebrochen.

Ein Opfer der Niedrigzinspolitik der Zentralbank

Entscheidend für den betriebswirtschaftlichen Erfolg sei jedoch die Ertragslage, machte Braun deutlich. Allerdings sei die wichtigste Einnahmeposition, der Zinsüberschuss, Opfer der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank. Hinzu komme ein verschärfter Wettbewerb. So habe sich der Zinsüberschuss um 129 000 Euro oder 3,4 Prozent reduziert. Braun geht aufgrund der Marktbedingungen von einem weiteren Rückgang für 2018 aus.

Was das Eigenkapital anbelangt, sieht sich die Winterlinger Bank gut aufgestellt. "Mit 19,1 Millionen Euro bilanzielles Eigenkapital liegen wir im Vergleich zu anderen Banken durchaus gut", hob Braun hervor. Das durch eigene Ertragskraft erwirtschaftete Eigenkapital sei 2017 noch einmal deutlich gestiegen. Weil davon die Möglichkeit zur Kreditvergabe abhänge, sei die Basis für ein weiteres solides Wachstum in der Zukunft gelegt.

Hocherfreut vermeldete Braun eine Steigerung der Kundeneinlagen, die "weit überdurchschnittlich um 8,6 Prozent auf 151 Millionen ausgebaut wurden" – eine solche Steigerung habe die Bank in den 18 Jahren seines Wirkens im Vorstand noch nie erlebt.

Das insgesamt angelegte Vermögen der Kunden mit Einlagen, Guthaben und Rückkaufswert innerhalb und außerhalb der Bilanzsumme betrage derzeit 216 Millionen Euro "bei einem erfreulichen Wachstum von 8,2 Prozent".

Die turnusmäßig ausgeschiedenen Aufsichtsräte Thomas Hahn, Gustav Kleiner und Franz-Peter Kromer wählten die Vertreter erneut und einstimmig in den Aufsichtsrat.

Für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt wurden Günter Baumann, Karl Diebold, Bruno Endriss, Markus Gaiser, Günter Gerstenkorn, Albert Hofmann, Johann Kromer, Lieselotte Lorenz, Sigfried Maag, Werner Merz, Kurt Neher, Erwin Neuburger, Johann Ritter, Erich Schädler, Klaus Schönknecht, Willi Schulz, Karl Stauss und Josef Weiß.