Das Werben der Gemeinde hat sich gelohnt: Winterlingen verkauft ordentlich Bauplätze. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Haushaltsvolumen der Gemeinde Winterlingen steigt an / Verwaltung inzwischen zweitgrößter Arbeitgeber im Ort

Von Karina Eyrich

Winterlingen. Keine Kredite hat die Gemeinde Winterlingen in den zurückliegenden zwei Haushaltsjahren aufnehmen müssen, und 2012 auch kein Geld aus den Rücklagen. Auch sonst hatte Bürgermeister Michael Maier gute Nachrichten über den Haushalt.

Noch drei Millionen Euro an Krediten muss die Gemeinde Winterlingen zurückbezahlen, hat aber auch 1,5 Millionen Euro in den Rücklagen, wie Bürgermeister Michael Maier dem Gemeinderat beim Einbringen des Haushalts 2013 mitgeteilt hat. Zum Jahresende 2013 werden die Rücklagen laut Maier allerdings auf 860 000 Euro zusammenschmelzen, während die Schulden vorraussichtlich bei 3,04 Millionen Euro liegen werden.

Ziel ist laut Michael Maier, einen genehmigungsfähigen Haushalt vorzulegen – im vergangenen Jahr hätte die Gemeinde dieses fast verfehlt und hatte die Kreditaufnahme wesentlich reduzieren müssen, um das Plazet der Rechtsaufsichtsbehörde zu erhalten. Inzwischen haben sich jedoch die Einnahmen aus der Gewerbesteuer und dem Finanzausgleich erholt, und nicht zuletzt geht die Gemeinde von 417 000 Euro im Jahr 2012 aus, die durch den Verkauf von Grundstücken in die Gemeindekasse gespült werden.

Den Bauplatzverkauf wertet die Verwaltung auch dahingehend, dass es mit der Arbeitsplatzsituation aufwärts geht in Winterlingen, Benzingen und Harthausen.

Das Haushaltsvolumen liegt im kommenden Jahr mit 15,02 Millionen Euro um 240 000 Euro über dem des Jahres 2012. Der Verwaltungshaushalt umfasst 13,42, der Vermögenshaushalt 1,6 Millionen Euro. 410 445 Euro fließen vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt.

An ordentlicher Tilgung sieht der Plan 392 300 Euro vor, an Sondertilgung 130 000 Euro und an Entnahme aus der Rücklage 216 855 Euro. 500 000 Euro müssen voraussichtlich an Krediten aufgenommen werden.

Als mittlerweile zweitgrößter Arbeitgeber im Ort mit fast 80 Mitarbeitern gibt die Gemeinde 3,04 Millionen Euro für Personal aus, 178 800 Euro für Gebäudeunterhaltung, 526 100 Euro für Gebäudebewirtschaftung und 100 000 Euro für Gemeindestraßen.

Wegen der Bauplatzverkäufe in allen drei Ortsteilen hat die Gemeinde den Grundsteuerhebesatz angehoben, den Gewerbesteuerhebesatz allerdings nicht.

Besonders gut entwickelt hat sich der Einkommenssteueranteil für die Gemeinde, der mit 2,6 Millionen Euro deutlich über dem Vorjahresniveau liegt. Ebenso hoch wie 2012 ist der Haushaltsansatz für die Gewerbesteuereinnahmen – die Gemeinde rechnet mit 800 000 Euro, muss allerdings mehr Finanzausgleichsumlage an das Land zahlen: 1,32 Millionen Euro. An Kreisumlage sind insgesam 1,7 Millionen Euro im Jahr 2013 eingeplant.

Wo wird investiert? Für die Schulentwicklung sieht der Haushalt eine Planungsrate von 50 000 Euro vor – beim kommunalpolitischen Wochenende war über die Einrichtung einer Gemeinschaftsschule bereits diskutiert worden. Rund 110 000 Euro investiert sie an Eigenmitteln in den Ausbau des kommunalen Kindergartens Steigleweg, weitere 150 000 Euro in dessen Generalsanierung.

Mit 40 000 Euro unterstützt die Gemeinde die Sanierung des TSV-Vereinsheims in Benzingen. 192 000 Euro werden für den Straßenbau bereitgestellt – darunter fallen der Neubau des Radwegs nach Kaiseringen, der Ausbau der Straße "In der Au" in Benzingen, der Friedhofsweg in Harthausen und der Endausbau des Jahnwegs Winterlingen. Weitere 77 700 Euro sind für die Abwasserbeseitigung reserviert, da das Pumpwerk Brühl generalsaniert werden muss.

Der Haushalt der Gemeinde Winterlingen für 2013 wird in der Sitzung vom Montag, 28. Januar, beraten.