Für die Dachsanierung des Hallenbades sind 50 000 Euro im Winterlinger Gemeindehaushalt 2018 eingeplant. Foto: Retter Foto: Schwarzwälder Bote

Finanzen: Der Winterlinger Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung den Gesamthaushalt verabschiedet

Der Winterlinger Gemeinderat hat seinen Haushalt verabschiedet. Bei den Ausgaben dominieren wieder die Personalkosten, die aufgrund der steigenden Tariflöhne auf 3,5 Millionen Euro gestiegen sind. Kredite muss die Gemeinde aber keine aufnehmen.

Winterlingen. Es waren langwierige Gespräche, die die Gemeinderäte und Winterlingens Verwaltung rund um den Haushalt 2018 führten.Die Kämmerei hat in den vergangenen Monaten hart gearbeitet, um den Wechsel von der Kameralistik zur Doppik zu stemmen; Roland Heck dankte ihr im Namen der Bürgerliste dafür und befand, die Doppik bringe mehr Vergleichbarkeit und Übersichtlichkeit.

Des weiteren dankte Heck Bürgermeister Michael Maier für dessen Engagement in seiner ersten Amtsperiode, die im September zu Ende geht. "Sie tun dieser Gemeinde gut." In der achtjährigen Amtszeit des Bürgermeisters habe man zukunftsfähige Lösungen für die Kinderbetreuung, die Schullandschaft und die medizinische Versorgung gefunden; außerdem sei ordentlich gewirtschaftet worden. "Es wird eine gute Balance gehalten zwischen dem Notwendigen und dem Wünschenswerten, aber auch zwischen Kernort und Ortsteilen, dem Aufarbeiten von Altlasten und den Investitionen in die Zukunft."

Rainer Pfersich von der Liste "Zukunft Winterlingen" ging auf die Investitionen des Jahres 2018 ein; Sabine Froemel sprach für die Frauenliste und fasste sich kurz: Man danke für die stets schnelle Antwort auf Fragen und wolle sich alles Weitere für die Diskussion aufsparen. Ewald Hoffmann dankte im Namen des Ortschaftsrats Benzingen für gute Zusammenarbeit; Emil Oswald schloss sich namens der Harthauser an.

Griff in den Sparstrumpf ist nicht zu vermeiden

Die Eckdaten im Ergebnishaushalt sehen ordentliche Erträge von rund 14 ,35 Millionen Euro vor, die Aufwendungen belaufen sich voraussichtlich auf rund 14, 906  Millionen Euro – macht ein Minus von rund 556 300 Euro. Im Finanzhaushalt sind Einzahlungen aus Verwaltungstätigkeit von 13,8 Millionen Euro veranschlagt, denen 13,6 Millionen Euro an Auszahlungen gegenüberstehen. Es ergibt sich hier also ein Überschuss von 223 530 Euro. Im Bereich Investitionstätigkeiten sind 1,3 Millionen Euro an Einzahlungen und 3,6 Millionen Auszahlungen geplant. Der Finanzierungsmittelbedarf an dieser Stelle beträgt also rund 2,3 Millionen Euro, der; verrechnet mit dem Überschuss aus dem Abschnitte "laufende Verwaltungstätigkeit" sinkt der Betrag auf 1,9 Millionen Euro. Hinzu kommen Auszahlungen für Finanzierungstätigkeiten in Höhe von 155 200 Euro. Mithin müssen 2,2 Millionen Euro finanziert werden. Einen Kredit will man nicht aufnehmen; die Obergrenze der Kassenkredite wird auf 900 000 Euro festgesetzt, der Restbetrag der Rücklage entnommen.

Abgestimmt wurde ferner über die vier Budgets im Ergebnishaushalt für 2018: Personalkosten, Gebäudeunterhaltung, Gebäudebewirtschaftung und Geschäftsaufwendungen. "Wir haben keine Neueinstellungen, aber Kostensteigerungen auf 3,5 Millionen Euro infolge steigender Tariflöhne", erklärte Bürgermeister Maier. Die geplante Dachsanierung des Hallenbades kostet 50 000 Euro, das Budget für Gebäudeunterhaltung beträgt 383 300 Euro, und die Gebäudebewirtschaftung schlägt mit nicht ganz 500 000 Euro zu Buche. Für Geschäftsaufwendungen sind 109 150 Euro vorgesehen.

Im Finanzhaushalt war über die investiven Maßnahmen, die Mindestliquidität und den Finanzplan zu entscheiden. Soll ein papierloses System für die Sitzungsvorlagen im Gemeinderat eingeführt werden? Braucht der Bauhof einen eigenen Minibagger? Die "Investiven Maßnahmen" wurden bewilligt; die Verwaltung erhielt eine entsprechende Ermächtigung. Anschließend erläuterte Kämmerin Margot Laib den Posten "Mindestbestand liquide Mittel" –   früher hieß er Rücklage": Die Ersparnisse werden 2018 aller Voraussicht nach von 3,4 auf 1,27 Millionen Euro zusammenschrumpfen, da Entnahmen für Investitionen geplant sind.

In der Haushaltssatzung wurden auch die Steuersätze festgelegt. Die Grundsteuer für land- und forstwirtschaftliche Betriebe beläuft sich auf 380 von Hundert der Steuermessbeträge, für Grundstücke auf 340 von Hundert. Der Hebesatz der Gewerbesteuer wurde ebenfalls auf 340 von Hundert festgesetzt. "Damit haben wir unseren ersten doppischen Haushalt unter Dach und Fach", freute sich Bürgermeister Michael Maier.