Gemeinderat: Der Bestand der Gemeindebücherei wächst / Gefragt sind vor allem Kinder- und Jugendbücher
Weil die Ausleihzahlen stetig ansteigen, steht nun eine Erneuerung des Büchereibestandes sowie eine räumliche Verbesserung der Winterlinger Gemeindebücherei an.
Winterlingen. Bibliothekar Stefan Bihler hat den Jahresbericht 2018 der Gemeindebücherei Winterlingen vorgelegt. Der Medienbestand, aber vor allem die Ausleihzahlen haben sich in den vergangenen fünf Jahren deutlich gesteigert; rund und doppelt so hoch sind die Zahlen, wenn man 2014 und 2018 vergleicht. Gefragt sind dabei vor allem die audiovisuellen Medien sowie Kinder- und Jugendbücher.
Ende 2018 verzeichnete die Gemeindebücherei Winterlingen einen Gesamtbestand von 14 168 Medieneinheiten: Knapp 2300 Romane, Lyrikbände und Dramen, mehr als 2500 Sachbücher für Erwachsene, beinahe 6200 Kinder- und Jugendbücher. Neben Büchern gehören dazu fast 280 Spiele, beinahe 2000 CDs, knappe 800 DVDs und 220 Zeitschriftenhefte aus zwölf Abonnements. 877 dieser Medieneinheiten wurden im vergangenen Jahr neu eingearbeitet, ausgeschieden sind 536 alte Exemplare. Der Bestand ist so um 341 Medieneinheiten gewachsen.
Die Gemeindebücherei hat 2018 insgesamt 30 660 Medien an die Bürger verliehen – ein neuer Ausleihrekord. Am häufigsten wurden Kinder- und Jugendbücher entliehen, beinahe 10 300 Mal. Beliebt sind außerdem CDs und DVDs, die gemeinsam auf mehr als 10 200 Entleihungen kommen. Trotz des Erweiterns des DVD-Bestandes gingen die Entleihen zurück. "Dies ist sicherlich auf ein geändertes Nutzungsverhalten durch Streaming-Dienste zurückzuführen", meinte der Bibliothekar.
Mehr als 4400 Mal griffen die Leser zu Büchern aus dem Bereich der schönen Literatur, die aus Romanen, Dramen und Lyrik besteht. Sachbücher wurden gut 2600 Mal aus der Bücherei geholt – dort gingen die Ausleihzahlen leicht zurück. Das sei in den meisten öffentlichen Bibliotheken so, erklärte Bihler. "Deshalb wollen wir inhaltlich und formal veraltete Bücher aussortieren und durch attraktive und aktuelle Titel ersetzen."
Insgesamt kann die Bücherei jedoch nicht über zu wenig Interesse klagen: "Wir konnten bei vielen Mediengruppen erneut eine Steigerung erreichen. Bei den Kinder- und Jugendbüchern gab es ein Plus von 23 Prozent. Die seit 2015 begonnene Erneuerung des Kinder- und Jugendbestandes mache sich bemerkbar", erklärte Bihler. "Zudem spielte sicherlich auch die Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Schulen und unsere rege Veranstaltungsarbeit eine Rolle." Für Klassen der Realschule und der Grund- und Werkrealschule wurden Führungen angeboten. "Dabei hat sich die Erweiterung der Öffnungszeiten auf den Dienstagvormittag bewährt", bestätigte der Bibliothekar: "Kinder der angrenzenden Grund- und Werkrealschule nutzen in dieser Zeit das Angebot der Gemeindebücherei."
Die Bücherei ist an 15 Stunden pro Woche für die Besucher geöffnet, insgesamt 707 Stunden im vergangenen Jahr. Sie hat 431 aktive Entleiher, davon 266 Erwachsene und 165 Kinder und Jugendliche. Insgesamt 77 Personen meldeten sich 2018 neu an.
Im März 2018 verließ die stellvertretende Leiterin Sarah Bettighofer das Team, Martin Wolfsdorf übernahm im Juni ihre Funktion. Neben dieser 60-Prozent-Stelle waren Bettina Nolle und Stefan Bihler mit je 40 Prozent in der Gemeindebücherei beschäftigt.
Die Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei Gammertingen habe sich bewährt: Die Nutzer können insgesamt auf einen Bestand von mehr als 34 000 Medieneinheiten zurückgreifen.
In den Jahren von 2015 bis 2017 war für die Gemeindebücherei Winterlingen ein Medienetat von jährlich 30 000 Euro vertraglich festgeschrieben. "Dadurch verfügt sie mittlerweile über ein attraktives und aktuelles Medienangebot", betonte Bihler. "Ab 2018 wird der Medienetat nun gemäß des Kooperationsvertrags verringert."
Bürgermeister Michael Maier ging auf die Sanierungsarbeiten am Gebäude ein: Die komplette Glasfront und die Eingangstür werden ersetzt. "Möglicherweise wird das zu einigen Schließtagen führen. Das Raumklima wird sich aber entsprechend verbessern, sodass der Aufenthalt in der Bücherei künftig sowohl für das Personal als auch die Leser angenehmer werden wird", schloss Maier.