Die Kläranlage in Veringendorf ist inzwischen all zu sehr in die Jahre gekommen.Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Kläranlage: Gemeinde Winterlingen muss investieren

Winterlingen (key). "Das ist schon eine Riesensumme – dafür, dass da ein Gebäude gebaut wird, von dem wir nichts sehen." Fast schien es, als wollte Bürgermeister Michael Maier um Verständnis für die Investitionen in den Abwasserverband Scher-Lauchert werben, über die der Gemeinderat Winterlingen in seiner jüngsten Sitzung abzustimmen hatte.

Konkret geh es um die Umgestaltung des Betriebsgebäudes und den energetischen Umbau des Pressengebäudes der Kläranlage in Veringendorf, die Ende der 1960er-Jahre in Betrieb genommen wurde. Das Betriebsgebäude ist noch mit einer Elektroheizung ausgestattet, die bei längerem Frost nicht mithalten kann. Die Sanitärinstallationen lassen sich gar nicht mehr sanieren, und die Trennung in einen Schmutz- und einen Reinbereich, wie sie heute Vorschrift ist, ist dort nicht möglich.

Den ursprünglichen Entwurf hatte der Planer überarbeiten müssen, weil sich zwischenzeitlich die grundlegende Änderungen im Bereich Klärschlammtransport ergeben hatten, wie es in der Sitzungsvorlage heißt. Viele Ebinger im Osten des Stadtteils werden sich noch daran erinnern: Ihnen hatte es buchstäblich gestunken, dass der Klärschlamm aus Veringendorf nicht ausgefault war, weil es dort keinen Faulturm gibt. Seine typischen Gerüche verteilte er deshalb in der Nachbarschaft der Kläranlage Ebingen, wo auch die Klärschlamm-Trocknungsanlage steht.

In Veringendorf – so sehen es die neuen Pläne vor, soll nun die Werkstatt- und Lagerhalle komplett verschwinden und einem neuen Betriebsgebäude weichen, an das Werkstatt- und Lagerräume angebaut werden. Die Kosten schätzt der Verband, der 2021 mit dem Bau beginnen will, auf 1,53 Millionen Euro. An der Gemeinde Winterlingen bleiben 18,34 Prozent der Kosten hängen, also 281 150 Euro. Über die Nutzungszeit des neuen Betriebsgebäudes – 50 Jahre sind angesetzt – wird es die Gemeinde Winterlingen insgesamt 319 107 Euro kosten.

Da interessierte es Isabelle Grüner-Blatt dann doch, ob der Verbandsbau im angegebenen Kostenrahmen bleiben wird, oder ob mit Kostenüberschreitungen zu rechnen sei, was Michael Maier verneinte. Ihre Zustimmung zu den Investitionen erteilten die Gemeinderäte einstimmig.