Elisabeth Jeggle (links) und Stefanie Bürkle zusammen mit Winterlingens Bürgermeister Michael Maier Foto: Gauggel Foto: Schwarzwälder Bote

Senioren-Union: Sigmaringer Landrätin Stefanie Bürkle hält Hauptvortrag in Harthausen

Winterlingen-Harthausen (gau). Ihre Bezirksversammlung hat die südwürttembergische Senioren-Union in Harthasen veranstaltet. Elisabeth Jeggle, die Beziksvorsitzende und ehemalige Europaabgeordnete, hieß die zahlreichen Gäste willkommen. Anschließend übernahm der Geschäftsführer des CDU-Kreisverbandes Alb-Donau/Ulm, Thomas Schweizer, die Rolle des Moderators.

Winterlingens Bürgermeister Michael Maier gab in seinem Grußwort Einblick in das kommunale Geschehen; er ging unter anderem auf die ärztliche Versorgung, das Alten- und Pflegeheim und das Thema seniorengerechtes Wohnen ein. Ortsvorsteher Emil Oswald begrüßte die Versammlung mit dem Wahlspruch "Bei gutem und bei schlechtem Wetter / grüßt euch der Harthauser Vetter!" und stellte seinen Ort vor.

Es folgte der Hauptvortrag – ursprünglich sollte ihn Thomas Strobl, Landesinnenminister und CDU-Landesvorsitzender, halten, doch dem war eine Klausurtagung in Ulm dazwischen gekommen, und so war die Sigmaringer Landrätin Stefanie Bürkle, gleichfalls Mitglied des CDU-Landesvorstands, eingesprungen. Sie konstatierte, dass trotz florierender Wirtschaft und partieller Vollbeschäftigung im Land viele Bürger angesichts der rasanten Globalisierung von Zukunftsängsten geplagt würden – und dass diese Ängste von extremen Kräften wie der AfD geschürt und ausgenutzt würden. Die CDU müsse sich von dieser AfD klar abgrenzen und christliche Werte wie Mitmenschlichkeit, Solidarität und Integration ohne Wenn und Aber vertreten. Sie müsse außerdem den Bürgern genauer zuhören und versuchen, politische Entscheidungen verständlich zu machen.

Im Zusammenhang mit der Zuwanderung verteidigte Bürkle das Vorgehen der Bundesregierung im Jahre 2015 – die Aufnahme der Geflüchteten sei moralisch geboten, christlich und human gewesen. Im Gegenzug forderte sie eine konsequente Abschiebung von Migranten, die gegen Recht und Gesetze verstießen, bei der Feststellung ihrer Identität nicht konstruktiv seien oder gar falsche Angaben machten.

Nächstes Thema: Energiepolitik. Bürkle erwartet erst nach der endgültigen Abschaltung der letzten Atomkraftwerke nach 2022 einen massiven Schub für die Gewinnung erneuerbarer Energie und den derzeit stagnierenden Ausbau der Windkraft. Des weiteren ging sie auf gesundheitspolitische Reizthemen ein: die medizinische Versorgung im ländlichen Raum, die Neustrukturierung der Krankenhäuser und den steigenden Bedarf an Pflegeplätzen, auch und besonders in der Kurzzeitpflege. Sie mahnte eine bessere Anbindung von Württemberg-Hohenzollern an die Landeszentren, eine bessere Synchronisierung des öffentlichen Nahverkehrs mit dem Bahnverkehr und die Beschleunigung der fraglichen Planungs- und Genehmigungsverfahrens an. Ihr abschließender Appell: Man müsse die Herausforderungen der Zukunft weniger ideologisch als vielmehr pragmatisch angehen und die Bürger bei den politischen Entscheidungen mitnehmen.