Alle helfen mit, wenn bei Ute und Josef Pfaff die Kartoffeln vom "Äckerle" gelesen werden. Fotos: Gauggel Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: Ute und Josef Pfaff holen auf ihrem Acker die Kartoffeln aus dem Boden / Verwandtschaft hilft

Herbstzeit ist Erntezeit: Im September kommen auf der Scher die Kartoffeln aus der Erde – in diesem Jahr aufgrund der anhaltenden Trockenheit noch ein wenig früher als gewöhnlich.

Winterlingen-Harthausen. Am Himmel steht kaum eine Wolke, und es ist trocken, als Ute und Josef Pfaff mit ihrem 60 Jahre alten Cormick-Traktor zur Kartoffelernte auf ihrem kleinen, nicht weit vom Ort entfernten Acker aufbrechen. Seit vielen Jahren betreiben sie im Silcherweg eine kleine Landwirtschaft, im Nebenerwerb, mit Rindern, Hühnern, Enten und Kaninchen."Das Wetter heute ist ideal für die Ernte", sagt Josef Pfaff und lacht.

Am späten Vormittag fährt er mit dem Kartoffelroder, der an den Traktor angehängt ist, über den Acker, um die Knollen an die Oberfläche zu holen. Das Kartoffelkraut ist fast völlig vertrocknet – ein sicheres Signal, dass der richtige Zeitpunkt für die Lese da ist, wie Ute Pfaff weiß.

Der Kartoffelroder, ein altes "Schmotzer-Gerät", hebt die Kartoffelreihen etwas an, und der rotierende Schleuderstern mit den Stahlzinken verteilt die Knollen über einen ein bis zwei Meter breiten Streifen auf dem Feld. Der Cormick mit den schmalen Reifen ist relativ klein, leicht, wendig – und damit, erläutert Josef Pfaff, bestens geeignet, um zwischen den engen Reihen zu manövrieren.

Normalerweise werden die Kartoffeln in Winterlingen immer erst gegen Ende September geerntet; Ute Pfaff kann sich nicht erinnern, dass sie jemals so früh dran gewesen wären. Die lange Trockenheit und die Hitze im Sommer haben die im April eingepflanzten Kartoffeln auf dem zehn Ar großen Acker im Gewann Saale offensichtlich früher reifen lassen als sonst, mutmaßt Josef Pfaff. Aus den Stecklingskartoffeln sind über den Frühling und Sommer Kartoffelstöcke der drei festkochenden Sorten Annabelle, Nicola und Princess gewachsen. Die Ernte ist trotz des zu trockenen Sommers gut ausgefallen; allerdings sind in diesem Jahr viele der Knollen auffallend klein.

Viele Helfer sind, bewaffnet mit Weidenkörben, Eimern und Säcken, auf dem Acker unterwegs – die Verwandtschaft der Pfaffs ist groß und hilfsbereit. Auch Resi Schmid gehört dazu – die passionierte Hobbygärtnerin hat immer wieder nach den Kartoffelpflanzen geschaut und die schädlichen Kartoffelkäfer entfernt. Auch zwei Kinder, drei Enkel der Pfaffs und ihre Hunden Blacky und Max verstärken das Helferteam. "Viele Hände, schnelles Ende", weiß Ute Pfaff und freut sich darüber, dass die Verwandtschaft bei der alljährlichen Kartoffellese immer wieder gerne mithilft.

Da ist es auch klar, dass jeder Helfer einen Sack Kartoffel als Lohn mit nach Hause nimmt. Josef und Ute Pfaff aber wird der Vorrat im Kartoffelkeller locker über den Winter reichen. Für ein Vesper in der Mittagszeit hat Ute vorgesorgt, und am Abend, wenn alle Kartoffeln in den Säcken sind, wird der Erntetag mit einem Grillfeuer abgeschlossen.