Alle zwei Wochen findet der Elterntreff Kunterbunt in der Begegnungsstätte statt. Foto: Kopp Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Der Vertrag für den Elterntreff Kunterbunt wird um ein weiteres Jahr verlängert

Lohnt sich die Investition für den Elterntreff Kunterbunt eigentlich noch in Zeiten des Sparens? Nicht nur dessen Leiterin Susanne Kopp steht hinter der Einrichtung, auch viele Gemeinderäte befürworten die Vertragsverlängerung.

Winterlingen. Seit 2011 haben viele Winterlinger Kinder den Elterntreff Kunterbunt besucht. Geschadet hat es ihnen nicht, ganz im Gegenteil: Der Elterntreff soll laut Susanne Kopp die Kinder dazu erziehen, im Leben selbstbewusst, aber auch rücksichtsvoll miteinander umzugehen. Kopp nennt dazu die "Glöckerunde" eine gute Übung zur Persönlichkeitsentwicklung. Jedes Kind darf eine Runde zu einem Lied in der Mitte eines Stuhlkreises drehen. Dies soll sie lehren, dass sie sich etwas zutrauen und die Hauptrolle genießen können und auch lernen, diese wieder abzugeben, zu teilen und anderen da Glück zu gönnen. Gleichzeitig erhalten die Eltern Rückmeldung darüber, was ihr Kind schon kann.

Die Eltern würdigen dieses Angebot der Stadt, oft werde der Elterntreff regelrecht "überrannt", erzählt Kopp. Der feste Stamm bestehe um die 15 Eltern; die meisten stammen aus Winterlingen, einige aus Harthausen und nur vereinzelt aus Benzingen. Im vergangenen Halbjahr seienviele neue dazu gestoßen. An einem Tag im Sommer waren eindeutig zu viele zu Gast – 39 Eltern kamen zum Elterntreff. "Es gibt oft solche Phasen, dann ist einfach ein Maximum erreicht", sagt Kopp. Dann sei auch der Raum in der Begegnungsstätte proppenvoll. Sie geht davon aus, dass sich der Besucherstrom von selbst regulieren werde.

Ein Großteil der Kinder ist drei Jahre alt

Der Elterntreff Kunterbunt findet in der Regel alle zwei Wochen statt; hinzu kommen zusätzliche Termine mit verschiedenen Themen – von Kopp vorgegeben oder von den Eltern aufgegriffen. Das Angebot richtet sich an Eltern mit Kindern vom Säuglingsalter bis circa vier Jahre; ein Großteil der Kinder ist drei Jahre alt. Vielen Eltern mit älteren Kindern, die lange Zeit zum festen Stamm gehörten, falle es schwer sich vom Elterntreff zu verabschieden. Auch einige Frauen mit Migrationshintergrund haben den Weg mit ihren Kindern in den Elterntreff gefunden.

Gemeinderat Hermann Linder merkt mit Blick auf die Kosten an – für den Elterntreff Kunterbunt bezahlt die Gemeinde jährlich um die 10 000 Euro – ob man sich diese Einrichtung in Zukunft noch leisten könne. Kopp hebt dazu den präventiven Charakter des Elterntreffs hervor. Im Elterntreff könnten manche Dinge abgefangen werden, die in der Jugendhilfe womöglich noch höhere Kosten verursachen würden. Der rege Zulauf spreche zudem eine eigene Sprache.

"Solange wir das Geld haben, würde ich an der Einrichtung festhalten", empfiehlt Maier. Die Gemeinderäte stehen hinter der Einrichtung und stimmten einer Verlängerung des Vertrags mit dem Haus Nazareth bis Ende 2020 zu.