Putzfrauen geben nützliche Gesundheitstipps – so hat der Vetterball noch einen Mehrwert. Fotos: Fischer Foto: Schwarzwälder-Bote

Lustige Pannen im Ort und ein Hubschraubereinsatz auf offener Bühne sind nur zwei der Höhepunkte.

Winterlingen-Harthausen - Jährlich grüßt der Harthauser Vetter: Die Vetterzunft auf der Scher hatte zum Ball eingeladen und feierte damit Premiere: den ersten nach der Renovierung der Festhalle.

"Jo, so feired Fasnet heut, alle Vetter alle", schallte die Hymne der Harthauser Vetter, die am Samstag Abend zum Ball in die renovierte Mehrzweckhalle eingeladen hatten – diese saß voller gut gelaunter Fasnetsfreunde, die sich auf ein vergnügliches Bühnenprogramm freuten.

Der Abend begann dann mit einem Hubschraubereinsatz: Zwei kompetente Kräfte des ADAC verflogen sich in die Halle, weil sie in Harthausen "den Karren aus dem Dreck ziehen müssen". Dieser versperrte, in Form eines kleinen gelben Traktors, die Bühne. Nun wo die beiden aber schon auf der Bühne standen, übernahmen sie auch gleich noch die Moderation, kündigten dichtend die Einlagen an und sorgten für viele Lacher im Publikum. Mit großem Spektakel und begleitet von einigen Vettern, Funkenmariechen und dem "Bolizischten" wurde Robert Kromer, auf einem Koffer sitzend, auf die Bühne gezogen und berichtete, was seit der Fasnet 2013 im Dorf passiert ist.

Seine Rede, durchgehen in Reimform, war eine Laudatio auf Harthausen, die dortigen Vereine, Rotkreuzler und Feuerwehrleute. Weniger gut kamen einige Bürger weg. Kromers Anekdoten ließen keine Panne der Harthausener aus – vom Verrichten der Notdurft im Friedwald bis zu Problemen mit der Gesichtserkennung des Smartphones, das einem nach einer gründlichen Rasur den Zugriff verweigert.

Die "Werbepause" war gefüllt mit Sketchen, in denen bekannte Werbespots parodiert wurden, begleitet von Äffle und Pferdle. Zwei Putzfrauen gaben sich Tipps zur Arztwahl – bei Darmproblemen beispielsweise empfahlen sie, einen "Därmatologen" aufzusuchen –, und ein Wissenschaftler erklärte: "Vetterbier verkürzt das Wachstum der Haarwurzeln radikal".

Auch Tänze standen auf dem Programm: die Jüngsten tanzten zu ABBA-Musik, die Funkenmariechen der Jugendgarde schwangen in rot-gelber Tracht das Tanzbein, und selbst die TSV Tanzboys zeigen im neckischen Baströckchen, dass auch Fußballer Musik in den Beinen haben.

Der Musikverein Harthausen, dirigiert von Jochen Rieber, sorgte für das musikalische Rahmenprogramm und die Zuschauer sangen und klatschten ausgelassen mit.

Sogar für den kaputten Traktor gab es ein glückliches Ende: Die ADAC-Fachkräfte stellten fest, dass er nur ein neues Update brauchte, welches die NSA freundlicherweise lieferte. Und so feierten die Harthausener mit einem unterhaltsamen Programm und Live-Musik bis in die Morgenstunden – ohne, dass ein Hubschrauber oder ein "Därmatologe" gebraucht wurde.