Straßen in drei Kategorien eingeteilt
Das Straßennetz, um das sich die Mitarbeiter kümmern, ist insgesamt 233 Kilometer lang. Die Straßen sind dabei in drei Kategorien eingeteilt. Kategorie 1 hat beim Winterdienst die höchste Priorität. Hier gilt eine Räum- und Streupflicht, da es sich um verkehrswichtige und gefährliche Stellen handelt. Ziel ist es, diese Abschnitte freizuräumen noch bevor der Berufsverkehr einsetzt, erklärt Rechenberg. In Nagold zählen dazu unter anderem die Calwer Straße, die Herrenberger Straße, die Haiterbacher Straße oder die Hohenberger Straße, die als Zufahrtsstraße zum Krankenhaus dient. "In diese Kategorie fallen die 'nagoldbekannten' Straßen, die durch die Kernstadt gehen. Aber auch die einzelnen Stadtteile haben Straßen in dieser Kategorie", erklärt Rechenberg.
Eine Besonderheit Nagolds ist der Höhenunterschied zwischen den Stadtteilen. "Wir befinden uns in der Kernstadt auf etwa 400 Höhenmetern, in Vollmaringen oder Hochdorf sind es hingegen fast 600 Meter. Dort kann es vom Wetter her ganz anders aussehen", erklärt er.
"Wir machen eigentlich alles frei"
Straßen in der zweiten Kategorie werden vom Winterdienst ebenfalls geräumt, obwohl hier keine Räum- und Streupflicht gilt. Bei extremen Verhältnissen kann es aber sein, dass die Mitarbeiter dauerhaft mit den Kategorie-1-Straßen beschäftigt sind und die anderen Straßen dann nicht räumen können. Das ist in diesem Winter aber noch nicht eingetreten. In der dritten Kategorie sind nachrangige Nebenstraßen, die nicht geräumt werden. "Die gibt es allerdings in Nagold nicht. Wir machen eigentlich alles frei", so Rechenberg.
Falls nötig sind die Winterdienst-Gruppen bis mindestens 20 Uhr im Einsatz. Nachmittags rücken dann die Mitarbeiter aus, die nicht im Bereitschaftsdienst sind. Der zuständige Bereitschaftsleiter behält die Wetterlage auch nach 20 Uhr im Blick. "Wenn es die Wetterlage erfordert und Gefahr in Verzug ist, sind wir auch 24 Stunden unterwegs", versichert Rechenberg. "Sieben Tage die Woche. Vom 1. November bis zum 31. März." Insgesamt 16 Fahrzeuge werden für den Winterdienst eingesetzt. Neben zwei LKWs und drei Unimogs, befinden sich fünf Transporter und sechs kleinere Schlepper im Fuhrpark.
Die größten Probleme bereiten enge Straßen, durch die große Fahrzeuge nur schwer durchkommen. Oft versperren geparkte Autos den Weg. Wenn ein Weiterkommen nicht möglich ist, wird per GPS der Standort erfasst. Strecken der zweiten Kategorie werden dann nicht geräumt. Kann wegen einem geparkten Fahrzeug eine Strecke der ersten Kategorie nicht geräumt werden, wird das Ordnungsamt informiert und unter Umständen das Auto abgeschleppt, erklärt Rechenberg. Um die Straßen möglichst schnell freizuräumen sei der Winterdienst daher auch auf die Mithilfe der Bürger angewiesen.
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