Ein Spaziergänger kämpft sich durch das schlechte Wetter Foto: dpa

Die dunkle Jahreszeit ist da – und diese schlägt vielen aufs Gemüt. Wir geben fünf Tipps, wie Sie dem Winterblues entgehen.

Stuttgart - Der Sommer war großartig, der Herbst spektakulär, dann kam mit dem Winter Kälte, Regen und Trübsinn. Mit unseren fünf Tipps genießen Sie die dunkle Jahreszeit statt sie zu erleiden.

Mehr Licht!

Das Problem am Winter ist der Mangel an Tageslicht. Dadurch wird die Produktion des Glückshormons Serotonin gehemmt, stattdessen schüttet der Körper verstärkt das Schlafhormon Melatonin aus. Das macht müde und drückt aufs Gemüt. Den Weg ins Solarium können Sie sich sparen, das bringt nichts. Bevor Sie sich nun eine Tageslichtlampe mit 10 000 Lux beschaffen, versuchen Sie es doch mal mit echtem Tageslicht. Selbst wenn es draußen grau und trüb ist, ist es immer noch drei- bis viermal so stark wie ihre Zimmerlampe. Schlechtes Wetter ist keine Ausrede, dafür haben Sie die fünf Outdoor-Jacken doch gekauft, oder? Also ab in die frische Luft! Eine halbe Stunde pro Tag muss drin sein. Im Notfall einfach mehrere Outdoor-Jacken überstreifen.

Mehr Komfort!

Selbst die finsterste Hütte lässt sich mit überschaubarem Aufwand in eine gemütliche Höhle verwandeln. Wolldecken und Felle machen Sie aus ihrer Wohnung einen Ort, an dem sie Wind und Wetter trotzen. Sollten Sie über einen Kamin verfügen, worauf warten Sie noch? Feuer frei! Falls nicht: Auch mit ein paar Kerzen lassen sich in der Kategorie Gemütlichkeit verblüffende Ergebnisse erzielen. Die Dänen – in Sachen Lebensqualität immer vorne mit dabei – machen es vor: Geben Sie im Internet das Suchwort „Hygge“ ein und lassen sich überraschen, wie viel Trost eine hyggelig eingerichtete Wohnung spenden kann. Viele Bewohner Spitzbergens lassen während der Polarnacht übrigens die Lichter in allen Räumen an, sobald sie zu Hause sind, um nie in ein dunkles Zimmer laufen zu müssen.

Bewegen Sie sich!

Wenn Sie eh schon draußen sind, können Sie sich auch bewegen. Schließlich wird es ja sonst recht schnell kalt. Experten wie der Frankfurter Chronobiologe Jörg Stehle empfehlen beispielsweise strammes Spazierengehen, Joggen oder Yoga, um die Stimmung aufzuhellen. Natürlich dick eingepackt. Falls Joggen absolut nicht in Frage kommt, können Sie auch Radfahren oder den Schlitten aus dem Keller holen. Pro Woche sollten Sie wenigstens dreimal Sport treiben. Das bringt den Kreislauf auf Trab, stärkt das Immunsystem und stellt ihre aus dem Takt gekommene „innere Uhr“ wieder richtig ein. Zusätzlicher Bonus: Sie bekommen frische Luft und mehr Tageslicht ab (Siehe Punkt 1). Die Folge: Tagsüber sind Sie wach und abends müde. So soll es sein.

Kuscheln hilft!

Schon eine zehnminütige Massage kann einen grauen Tag sonnig machen. Dazu brauchen Sie auch keinen Fachmann aufsuchen, ein williger Partner genügt völlig. Und wenn Kuscheln hilft, kann Sex kein Fehler sein. Eine Idee, die schon in vielen deutschen Haushalten angekommen ist, schließlich schießen die Geburtszahlen im Juli und August jedes Jahr aufs Neue in die Höhe. Sie müssen sich also nicht genieren, die anderen machen es auch. Und wenn Sie sich ein bisschen Mühe geben, können Sie sich sogar das Joggen sparen. Ein Tipp noch: Sich selbst zu berühren, bringt leider nichts. Das Ausschütten von Hormonen und die Bildung von Neurotransmittern – beides eine direkte Folge der Kuscheleinheit – erfolgen nur, wenn Sie dabei nicht alleine sind. Das gilt auch beim Sex.

Richtig essen!

Essen macht glücklich, nur was hilft gegen den Winterblues? Bananen, Ananas, Pilze, Schokolade und Trauben fördern die Ausschüttung des Muntermachers Serotonin. Zwiebeln, Knoblauch und scharfe Gewürze wie Chili, Paprika und Ingwer wärmen von innen – ganz zu schweigen von deftigen Eintöpfen wie Gaisburger Marsch. Empfehlenswert sind auch Vollkornprodukte und saisonales Obst und Gemüse wie Äpfel, Birnen, Nüsse, Kohl und Lauch. Jodhaltiger Fisch regt die Schilddrüsen an und bringt den Stoffwechsel in Gang. Und wenn Sie sich tatsächlich so gesund ernähren, wie wir es gerade empfohlen haben, sind auch mal ein fetter Gänsebraten mit Blaukraut und Knödeln oder eine Packung Lebkuchen drin. Nicht vergessen: Auch im Winter genügend trinken!