Warme Füße trotz des Schnees in Stuttgart: Im Flamingoteich der Wilhelma nehmen auch Zaungäste wie die hier überwinternden Störche warme Fußbäder. Foto: Wilhelma/Hörner

Manchen Tieren der Stuttgarter Wilhelma kann es gar nicht kalt und eisig genug sein, andere setzen bei Schnee keine Pfote oder Huf vor ihre beheizten Häuser.

Stuttgart - Manchen Tieren der Stuttgarter Wilhelma kann es gar nicht kalt und eisig genug sein, andere setzen bei Schnee keine Pfote oder Huf vor ihre beheizten Häuser. Die meisten Tiere aus tropischen Gefilden kämen mit dem Winter hier zulande besser zurecht als man glaubt, erklärt Karin Herczog, Sprecherin des zoologisch-botanischen Gartens: "Besonders kälteempfindliche Kandidaten dürfen eben nur für begrenzte Zeit ins Freie, um Frischluft und Sonne zu tanken."

Durch bewegliche Türklappen können viele Wilhelma-Bewohner, die Dscheladas und Rotgesichtsmakaken zum Beispiel, selbst entscheiden, ob sie im Warmen bleiben oder frische Luft schnappen. Tropische Affen oder Okapis bleiben bei Frost besser drinnen, auch die Netzgiraffen haben bei Glatteis Hausarrest - zu groß ist die Gefahr, dass die Tiere stürzen und sich ihre langen Gliedmaßen brechen.

Große Ohren sind für Frost nicht gemacht

Auch Tieren mit großen oder dünnhäutigen Ohren mache Frost zu schaffen: Grevy-Zebras oder Bongo-Antilopen zum Beispiel und vor allem Elefanten. Bei ihren großen Lauschern kommt es schnell zu Erfrierungen. Die Wilhelma-Flamingos dagegen schützen sich selbst vor Frostschäden: durch Fußbäder im konstant 14 Grad warmen Cannstatter Mineralwasser ihres Teichs.

Die Sumatra-Tiger bleiben vorsichtshalber drinnen, wenn das Wasser im Gehegegraben zufriert – damit sie sich nicht aufs Eis wagen und einbrechen. Auch die Flusspferde sind bei Frost ausschließlich im Haus zu finden. Nur wenige Tiere müssen den Winter hinter den Wilhelma-Kulissen in beheizten Innenräumen verbringen, etwa die tropischen Vögel in der Freifluganlage.

Mancher Wilhelma-Bewohner wird im frisch gefallenen Schnee sogar richtig übermütig: Raubkatzen wälzen sich in der weißen Pracht ebenso gerne wie Mähnenschafe, Vikunjas und Alpakas. Die Japanmakaken rollen Schneebälle, die Elefanten formen welche mit dem Rüssel und vernaschen sie. Ausgerechnet die Brillenpinguine mögen Schnee dagegen nicht sehr und verschwinden öfter in ihren Höhlen.