Gerlinde Kretschmann ist "leidenschaftliche Tatort-Anhängerin", ihr Mann, Ministerpräsident Winfried Kretschmann, räumt am Sonntagabend lieber seinen Schreibtisch auf. (Archivfoto) Foto: dpa

Nach dem Stuttgart-21-Tatort am Sonntag hat sich Ministerpräsident Winfried Kretschmann nicht als Freund des Genres geoutet. Er schaue den "Tatort“ nur aus ehelicher Solidarität.

Stuttgart - Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) zählt sich selbst zur Minderheit der Deutschen, die den Sonntagabend nicht mit dem Anschauen des „Tatorts“ ausklingen lassen. „Das Genre ist nicht das, worauf ich abfahre“, sagte er am Dienstag in Stuttgart.

Zwar setze er sich ab und zu aus „ehelicher Solidarität“ zu seiner Frau, einer leidenschaftlichen Tatort-Anhängerin, aufs Sofa. Das sei aber am vergangenen Sonntag nicht geschehen, als der „Tatort“ rund um das umstrittene Bahnhofsprojekt Stuttgart 21 ausgestrahlt wurde. Er habe auch nicht mit seiner Frau über den Film diskutiert, sagte der Gegner des Milliarden-Vorhabens. Gewöhnlich räume er in der Tatort-Sendezeit seinen häuslichen Schreibtisch auf.

Kretschmanns Parteifreund, Stuttgart Oberbürgermeister Fritz Kuhn, hatte sich nach dem „Tatort“ Sorgen um das Image der Landeshauptstadt gemacht.