Im Grömbacher Gemeinderat gibt es keine Mehrheit für den Bau der Windräder. Foto: Deck/dpa

Zustimmung in Pfalzgrafenweiler und Wörnersberg, Ablehnung in Seewald: Die Meinungen zum Bau zweier Windkraftanlagen auf Grömbacher Gemarkung gehen auseinander. Jetzt hat auch der dortige Gemeinderat sein Einvernehmen versagt – obwohl die Gemeinde vor Jahren einen entsprechenden Vertrag mit dem Energieversorger EnBW geschlossen hatte.

Grömbach – Die Entscheidung fiel denkbar knapp aus: Drei Gemeinderäte stimmten für den Bau, drei dagegen, einer enthielt sich der Stimme. Gemeinderat Bernd Kallfass hatte drei dicke Ordner gesichtet, in denen sich Gutachten an Gutachten aneinander reiht, mit Informationen über den Standort der beiden Windräder und deren Entfernungen zu umliegenden Ortschaften sowie Berechnungen, beispielsweise zum Schattenwurf der Rotorblätter. Sein Fazit: "Der Kernort Grömbach ist nicht betroffen." Bei Schernbach sehe das anders aus, räumte Kallfass ein.

Kontroverse Diskussion

Manfred Walz, der die Sitzung als stellvertretender Bürgermeister leitete, hatte die Stellungnahme der Gemeinde Seewald seinen Sitzungsunterlagen beigefügt. Daraufhin wurde, wie schon in früheren Sitzungen, in denen es um die Windkraftanlagen in Grömbach ging, wieder einmal kontrovers diskutiert.

"Natureingriff, den man nicht braucht"

Gemeinderat Walter Reutter erinnerte an die Anfangsplanung mit sechs kleineren Windrädern. Jetzt seien es zwei große – in einem Gebiet, in dem die Gemeinde den Auerhahn wieder ansiedeln wolle und dafür Geld in die Hand genommen habe. Dort Windräder zu bauen bedeute, so Reutter, "einen Natureingriff, den man nicht braucht".

"Wo soll der Strom sonst herkommen?"

Stefan Scholz und Armin Hamann wollten dem Bau der Windräder zustimmen, schließlich sei die Gemeinde vertraglich gebunden. Scholz befürchtet, dass im Falle einer Ablehnung Kosten auf die Gemeinde zukommen könnten. Hamann hingegen konnte den Beschluss der Gemeinde Seewald nicht ganz nachvollziehen, da sie doch selbst vorgehabt habe, Windkraftanlagen auf ihrer Gemarkung zu bauen. "Und jetzt gehen sie auf Grömbach los", sagte Hamann, der in die Runde fragte: "Wo soll der Strom sonst herkommen?" Jetzt seien es halt zwei große Windräder. Schließlich habe sich die Technik weiterentwickelt, und man müsse eben mit der Zeit gehen, argumentierte er.

Landratsamt entscheidet

"Aber wir sind die Bürger, und wir müssen die Geräusche ertragen", konterte sein Ratskollege Michael Lamparth. Über die Genehmigung zum Bau der Windkraftanlage in Grömbach muss nun das Landratsamt Freudenstadt entscheiden.