Die alten Windräder auf dem Schnürbuck sind inzwischen abgebaut und sollen durch neue ersetzt werden. Foto: Ettenheimer Bürgerpark/

Es sind 300 000 Euro, die von der Barockstadt in die Anlagen auf dem Schnürbuck fließen. Jährlich sollen dort mehr als 30 Millionen Kilowattstunden erzeugt werden – also etwa so viel, wie alle Haushalte der Barockstadt in einem Jahr verbrauchen.

Bürgermeister Bruno Metz setzt sich seit 1995 für die lokale Energiewende ein – nun investiert die Stadt Ettenheim 300 000 Euro in den neuen Bürgerwindpark auf dem Schnürbuck auf der Gemarkung Ettenheim/Kippenheim. Darüber informiert die Ökostromgruppe Freiburg in einer Mitteilung.

 

Demnach stehe der Schnürbuck steht für Innovation, aber auch Tradition: Vor 24 Jahren wurde mit fünf Windenergieanlagen einer der ersten Bürgerwindparks in der Region errichtet. 2021 wurden die Anlagen abgebaut.

Im Februar 2024 erteilte das Landratsamt Ortenaukreis die Genehmigung für den Bau von drei neuen, leistungsstärkeren Anlagen – sogenanntes Repowering.

Soll Leuchtturmprojekt für die lokale Energiewende sein

Bürgermeister Metz äußerte sich bei der offiziellen Investitionstätigung dazu: „Das Repowering auf dem Schnürbuck ist ein Leuchtturmprojekt für die lokale Energiewende. Denn es zeigt, wie wichtig echte Kooperation ist. Eine der neuen Anlagen wird von der Ettenheimer Bürgerenergie betrieben, eine Anlage von Alterric, einer Tochterfirma des deutschen Windradherstellers Enercon, und eine Anlage von einer lokalen Bürgergesellschaft, in die wir nun investieren. Die regionale Wertschöpfung bleibt also erhalten, und gleichzeitig sitzt eine Expertenfirma zum Thema Windenergie mit im Boot.“

Die drei Enercon-Anlagen vom Typ E-160 haben eine Nabenhöhe von 166 Metern und sollen gemeinsam über 30 Millionen Kilowattstunden im Jahr produzieren – so viel Strom, wie alle Privathaushalte in Ettenheim benötigen, heißt es weiter.

Bürger können sich finanziell am Windpark beteiligen

Thomas Schuwald, Geschäftsführer der Ökostromgruppe Freiburg, die das Projekt mitgestaltet, freut sich über die Investition der Stadt Ettenheim in eine grüne Zukunft für die Region: „Veränderung kann oft nur gemeinsam, meist generationenübergreifend, stattfinden.

Beim Projekt Schnürbuck können wir von der langjährigen Erfahrung aller Beteiligten profitieren – allen voran Bürgermeister Bruno Metz, der sich seit Dekaden für die lokale Energiewende einsetzt. Und auch praktisch gesehen können wir auf bestehende Strukturen der alten Anlagen zurückgreifen, was den Eingriff ins Landschaftsbild deutlich reduziert und die Kosten senkt.“

Finanziell beteiligen kann sich jeder Einzelne schon jetzt. Nämlich über Nachrangdarlehen für die neue Windenergieanlage, von denen aufgrund des breiten Interesses bereits 90 Prozent gezeichnet wurden, so die Ökostromgruppe weiter. Infos dazu gibt es im Netz unter unter www.beteiligung.oekostrom-freiburg.de.

Start im September

Erste Baumaßnahmen und Fundamentarbeiten sollen im September 2024 stattfinden, die Inbetriebnahme der Anlage ist für Oktober 2025 geplant, heißt es in einer Mitteilung der Ökostromgruppe Freiburg. Laut Ankündigung soll das Ganze nach der Fertigstellung gemeinsam mit allen Bürgern groß gefeiert werden.