Mehrere Schönenbacher Räte lehnen Windräder vor Ort ab. (Symbolfoto) Foto: dpa/Arne Dedert

Im Schönenbacher Rat werden zahlreiche Einwände gegen die geplanten Anlagen auf dem Rappeneck laut.

In der jüngsten Ortschaftsratssitzung in Schönenbach griff Ortschaftsrat Arnold Hettich die geplanten Windkraftanlagen auf dem Höhenrücken zwischen Vöhrenbach und Rohrbach auf. Anders als in Rohrbach vermisse er in Schönenbach einen klaren Widerstand gegen diese Pläne.

 

Erstaunt habe er feststellen müssen, dass nach zehn Jahren das Projekt Windkraft Rappeneck erneut aufgegriffen wurde. Die geplanten Windräder seien diesmal aber noch wesentlich höher als damals. Er zitierte dabei aus einem Leserbrief von Helmut Ruf aus Langenbach. Mit diesen hohen Windkraftanlagen würde man optisch direkt bedrängt. Und sensibelste Landstriche des Schwarzwaldes würden ihres Charakters beraubt.

Er nannte auch das Beispiel einer Windkraftanlage, die durch einen Bürgerentscheid verhindert wurde. Er sei nicht gegen regenerative Energien. Aber Windräder sollen dort aufgestellt werden, wo sie effektiv seien. Außerdem sind auch viele Photovoltaikanlagen geplant, die nicht so massiv in die Landschaft eingreifen und weniger belasten.

Anja Siedle: Einwohner sollen gemeinsam agieren

Hettich äußerte absolutes Unverständnis, das allein mit der Anlage auf der Rappeneck Strom für 50 000 Menschen erzeugt würde, obwohl rund um die Anlage nur 13 000 Menschen leben. Dazu kommen noch die Anlage auf dem Linacher Rücken und verschiedene Photovoltaikanlagen. Man müsse daher in Rohrbach, Schönenbach und Langenbach die Windkraft dulden, während man an anderen Stellen darauf verzichtet, die Bürger zu belasten. Man sollte ihm zufolge nur so viel Strom produzieren, wie vor Ort verbraucht wird.

Hettich wünscht sich Bürgerentscheid

Er hatte noch viele weitere Einwendungen gegen die Windkraft und nannte Faktoren wie Abrieb oder den Infraschall. Diese Anlagen seien eigentlich eine Sache für einen Bürgerentscheid. Auch Ortsvorsteher Ralph Wehrle zeigte sich erstaunt, dass man in Schönenbach, das von der Optik auch massiv betroffen sei, bisher noch kaum etwas von Aktivitäten gegen die Anlagen gehört habe.

Anja Siedle regte an, dass sich die Schönenbacher Bürger hier mit Rohrbach und Vöhrenbach zusammentun und gemeinsam agieren sollten.