Der geplante Windpark nahe der A 81 war Thema im Vöhringer Gemeinderat. Foto: 3dtool - stock.adobe.com

Da die Mitglieder des Vöhringer Gemeinderates noch nähere Informationen zum Planungsstand des Windparks nahe der A 81 wünschten, präsentierte Bürgermeister Stefan Hammer die neuesten Folien des Betreiber-Unternehmens.

Vöhringen - Darin beschrieben sind die Abstände von 750 Metern bei Anlagen bis zu einer Höhe von 150 Metern und Abstände von 1000 Metern bei größeren Anlagen zur geschlossenen Wohnbebauung sowie 500 Metern zu Mischgebieten und Häusern im Außenbereich.

Im Herbst 2021 hat der Landtag von Baden-Württemberg die Vorgabe verabschiedet, dass zur Erreichung des Klimaschutzziels 2040 eine Flächenschaffung in den Regionalplänen von zwei Prozent für Windenergie und Photovoltaik vorzusehen ist.

Die Badenova plant zusammen mit Oberndorf und Epfendorf einen Windpark, der an die Wittershauser Gemarkungsgrenze reicht.

Windkraft könnte sich für die Mühlbachgemeinde lohnen

Hammer stufte die Teilnahme Vöhringens am Thema Windkraft als durchaus lohnend für die Mühlbachgemeinde ein. Winken doch Gelder aus der Gewerbesteuer, gegebenenfalls Pacht, eine Kommunalabgabe gemäß EEG, Dividenden aus Kommanditanteilen und eine lokale Wertschöpfung während der Projektlaufzeit.

"Unser Interesse muss sein, eine größere Fläche miteinzubringen, damit wir unseren Beitrag leisten." Vöhringen speist jetzt schon Strom aus der Biomasse von 6928 Kilowatt ein, was dem relativen Wert von 58,1 Prozent entspricht. Die über Photovoltaik (PV) eingebrachten 4140 Kilowatt entsprechen 34,7 Prozent und aus der Kraft-Wärme-Kopplung fließen 861 Kilowatt, also 7,2 Prozent, in das Netz ein.

Verpflichtende Photovoltaik-Anlagen auf Parkplätzen

In einer Diskussion brachten die Ratsmitglieder Vorschläge zum Ausbau regenerativer Energien ein. Andreas Haberer könnte sich durchaus vorstellen, anstatt Windenergie in Vöhringen verpflichtend PV-Anlagen beispielsweise für Lebensmittel- und Supermärkte auf den Parkplätzen installieren zu lassen.

Andrea Kopp (CDU) befürchtete ein großflächiges Abholzen für den Transport der Bauteile zum Aufstellort und riesige Schneisen. Statt der, von ihr in der letzten Gemeinderatssitzung angeregten zeitnahen Visualisierung zur Einschätzung der tatsächlichen Höhe und optischen Wirkung eines Windparks, möchte die Verwaltung stattdessen eine Exkursion zu einem Windpark organisieren.

Bürgermeister will Bevölkerung ausreichend informieren

Für Bürgermeister Stefan Hammer ist besonders wichtig: "Die Bevölkerung muss ausreichend informiert werden, dazu gehöre es auch, Bedenken ernst zu nehmen und mit Fakten zu entkräften."

Ihm sind aber die momentanen Informationen vom Regionalverband viel zu dünn und zu viele Fragen würden noch im Raum stehen, deshalb hätte man zum jetzigen Zeitpunkt darauf verzichtet, eine Beschlussvorlage zu erstellen. Trotzdem wolle man das Thema in den Herbst mitnehmen und dann einen Gemeinderatsbeschluss auf den Weg bringen.