Bei zwei Gegenstimmen beschloss der Vöhrenbacher Gemeinderat, dass die Stadt ein Grundstück für eines der fünf Windräder im Windpark Rappeneck verpachtet.
Bereits im Vorfeld der Sitzung in der Bürgerfragestunde wurde mehrfach das Thema Windkraft angesprochen. Verschiedene aufgeworfene Fragen wurden im Lauf der Sitzung beantwortet.
Es gab aber auch klare Kritik an den Plänen zur Windkraft, welche mit ihren riesigen Anlagen das Landschaftsbild zum Nachteil verändere und damit auch den Tourismus negativ beeinflusse. Die fehlenden Einnahmen seien für Vermieter eine starke Belastung. Außerdem gebe es Belege, dass Immobilien im Bereich von Windkraftanlagen, die im oberen Bregtal in großer Zahl errichtet werden sollen, massiv an Wert verlieren, der offensichtlich von niemandem ersetzt werde.
Bürgermeister Heiko Wehrle machte allerdings deutlich, dass die Weichen für den Windpark schon früher gestellt worden. Im vergangenen Jahr und auch in diesem Frühjahr gab es Informationen zu diesen Planungen. Dann hätten sich die Betroffenen zu Wort melden können.
Zuständig für die Windkraftanlagen sei nun der Regionalverband und nicht mehr die Kommune. Mehrere Redner hatten offensichtlich die Beratungen für den Regionalplan in den vergangenen Monaten nicht mitbekommen.
Wegen der Themen Windkraft und Schwimmbad-Sanierung waren so viele Zuhörer gekommen, dass sie zum Teil im Flur Platz nehmen mussten, was ebenfalls von einem Zuhörer kritisiert wurde. Doch der Besuch solcher Sitzungen, so Bürgermeister Wehrle, sei nicht vorhersagbar. Bei vergleichbaren Themen seien schon bei Sitzungen in der Festhalle die Besucherstühle leer geblieben.
Störende Zwischenfragen
Daniel Weißer und weitere Räte zeigten sich im Lauf der Sitzung über weitere störende Zwischenfragen verärgert. Nach genügend Beteiligungsmöglichkeiten für die Öffentlichkeit sei nun allein der Gemeinderat für die Beratung zuständig.
Planer Sebastian Schüßler stellte noch einmal die Rahmenbedingungen für das Projekt vor. Die Frage in der Sitzung: Soll die Stadt ein Grundstück für eines der Windräder verpachten?
Für den größten Teil der Flächen für die fünf Anlagen sind bereits entsprechende Pachtverträge mit den privaten Eigentümern abgeschlossen. Für eines der Windräder würde sich nun ein Grundstück der Stadt Vöhrenbach gut eignen. Es soll für 25 Jahre an die Betreiber verpachtet werden.
Auch andere Grundstücks-Optionen
Ansonsten gäbe es in direkter Nähe weitere Möglichkeiten auf einem Grundstück der Fürsten zu Fürstenberg oder eines weiteren privaten Eigentümers. Der Stadt entgingen dann aber die Pachteinnahmen, die mit allein 80 000 Euro pro Jahr kalkuliert sind.
Man wolle mit der Verpachtung aber auch die Energiewende unterstützen, betonte Bürgermeister Wehrle. Daneben erhält die Stadt die Gewerbesteuer des Betreibers und die Kommunalabgabe je erzeugte Kilowattstunde von weiteren 100 000 Euro pro Jahr.
Höhe könnte sich noch ändern
Angesprochen wurde noch die Frage zur beim Landratsamt hinterlegten Bürgschaft für den Rückbau. Auch ist aktuell die Höhe der Anlagen nicht endgültig entschieden. Die kalkulierten 260 Meter könnten sich bei neuen Entwicklungen noch etwas ändern. Und auch der Umfang des Rückbaus, der den bisherigen Zustand weitgehend herstellen soll, wurde angesprochen.
Albert Schwörer (BWV) forderte abschließend, dass die Betreiber sich nicht nur Gedanken über die Stromerzeugung sondern auch über Speichermöglichkeiten machen sollten.