Die Windkraft bewegt die Gemüter (Symbolfoto) Foto: borneolover - stock.adobe.com

Rund 600 Besucher hatte die Bürgerinitiative „Gegenwind-Kraftgruppe“ beim Vortragsabend in Sulz.

Ergänzend zu unserer Berichterstattung über den Infoabend der Bürgerinitiative „Gegenwind-Kraftgruppe“ am Mittwoch meldet sich diese mit einer Pressemitteilung.

 

Die Freude über den Abend mit drei Referenten und knapp 600 Gästen, die der über zweistündigen Veranstaltung mit großem Interesse gefolgt sind, sei sehr groß, so die Veranstalter. Der Überblick „über die extreme Anzahl und Größe der für die Gesamtstadt Sulz anvisierten Windanlagen“ zu Beginn sei für viele Besucher erschütternd gewesen.

Nur der Anfang

Dabei wären die etwa 30 Anlagen nur der Anfang, wie Armin Neu, Vorstandsmitglied der BI, betonte, denn „ist der Fuß erst einmal in der Tür, geht diese nicht mehr zu.“

Fritz Vahrenholt als Hauptredner des Abends sei „als früher Pionier für Erneuerbare Energien ein weit über die Fachkreise hinaus bekannter Experte“, betonen die Veranstalter. Er traf die Aussage: „Windanlagen gehören nicht in den Wald.“ Er würde dies und die damit einhergehende Naturzerstörung nie akzeptieren.

Zudem führte er in seinem Vortrag an, dass „aufgrund extreme Windarmut in unserer Gegend keine einzige Anlage ohne Subventionen laufen würde“.

Thema Strompreis

Vahrenholt zeigte den Besucher auf, dass der Strompreis durch ein Übermaß an volatiler Energie bereits jetzt für eine „katastrophale Unwirtschaftlichkeit“ sorge – jede neue Windanlage verschlimmer es nach Ansicht des Referenten noch.

In einem leidenschaftlichen Appell setzte sich Vahrenholt für ein Umdenken in der deutschen Energiepolitik und „eine Ausrichtung an Fakten, neuester Forschung und realistischen Möglichkeiten“ ein.

Theo Feger beschäftigt sich seit zehn Jahren intensiv mit allen Aspekten der Windindustrie und hält sie hierzulande sowohl wirtschaftlich wie auch technisch unsinnig. Die Schwierigkeiten, Einfluss auf politische Entscheidungen zu nehmen, kritisierte er mit den Worten: „Einige wenige bestimmen, wie alle anderen zu leben haben.“

Die Folgen der Windindustrie für Natur und Landschaft, aber auch für die Anwohner seien oft dramatisch. Nach Fegers Erfahrung seien es fast immer die Kinder, die als erste leiden. Oft könnten sie nachts nicht mehr schlafen. Weitere gesundheitliche Folgen für Groß und Klein seien absehbar.

Referent Martin Fuss identifizierte diesen „stehenden Lärm“ als das größte Problem für ihn und seine Mitbürger aus Baiereck bei Uhingen im Kreis Göppingen. Nachdem dort im Dezember zwei Anlagen in Betrieb gegangen sind, sei „das ganze Dorf quasi von Anfang an von schweren Schlafstörungen betroffen“.

Fotos in der Gegenüberstellung

Als besonders eindrücklich schildern die Veranstalter in ihrer Mitteilung Fuss’ Gegenüberstellung zweier Fotos: zum einen die „verharmlosende Visualisierung der Anlagen durch den Projektierer im Vorfeld“, zum anderen ein Foto von der „bitteren Realität“, die alle Befürchtungen weit übertreffe. „Dies ist nur ein Hinweis auf die unsachlichen, oft aggressiven Vorwürfe gegen die von uns erstellten Sulzer Visualisierungen“, so die Bürgerinitiative.

Patrik Helbig, einer der drei Vertrauensleute des Bürgerbegehrens, wies darauf hin, dass es auch für Unentschlossene Sinn mache, am Sonntag mit „Ja“ zu stimmen, da ein entsprechendes Ergebnis die Stadtverwaltung nur für drei Jahre binde. Danach könne die Situation immer noch neu beurteilt werden.