Drei Windkraftanlagen sollen auf dem Linacher Höhenrücken gebaut werden. Die Planungen sind bereits sehr konkret. Bis 2024 könnten die Windräder stehen.
Furtwangen - Im Furtwanger Gemeinderat wurde der Sachstand zum Thema Windkraft Linach durch Vertreter der Siventis und der Windkraft Schonach präsentiert. Die Planungen sind nun in einem ziemlich konkreten Stadium, vorgesehen sind auf der Linacher Höhe nun drei Windräder mit einer Gesamthöhe von jeweils etwa 250 Meter. Geplant und dann nach Genehmigung auch gebaut werden die Windräder von der Siventis Windenergie GmbH mit Sitz in Vöhrenbach. Begleitet wird die Siventis dabei durch die Windkraft Schonach GmbH mit viel Erfahrung und internationalen Kontakten.
Rappeneck ist raus
Erläutert wurde, dass man sich inzwischen auf den Linacher Höhenrücken konzentriere. Der Bereich Rappeneck in Vöhrenbach dagegen sei aktuell nicht mehr in der Planung. Konkret vorgesehen sind nun drei Anlagen. Die Nabenhöhe liegt bei etwa 165 Meter, die Rotoren haben einen Durchmesser von 160 bis 170 Meter. Das ergibt eine Gesamthöhe von etwa 250 Meter. Eine solche Anlage kann sechs Megawatt Leistung erbringen.
Strom für über 14 000 Haushalte
Genau untersucht wurden auch die Vorgaben beim Immissionsschutz. Berücksichtigt werde hier sowohl die Geräuschentwicklung als auch der Schattenwurf. Außerdem müssen bestimmte Abstände von bewohnten Gebieten eingehalten werden. Mit erneuten Messungen wurde auf Nabenhöhe eine durchschnittliche Windgeschwindigkeit von 6,6 Meter je Sekunde ermittelt. Damit könnten die drei Anlagen im Jahr 44 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen. Gegenüber einem konventionellen Kraftwerk bedeutet dies eine Einsparung von Kohlendioxid von 29 000 Tonnen im Jahr. Nach Durchschnittswerten berechnet könnte diese Anlage damit 14 160 Privathaushalte versorgen, das wären bereits etwa 15 Prozent der Haushalte im Schwarzwald-Baar-Kreis.
Verweis auf positive Nebeneffekte
Über die Stromerzeugung hinaus gebe es weitere positive Effekte im Bereich der Wertschöpfung für die Region, wurde erläutert. Die Stadt Furtwangen würde aus der Verpachtung der Flächen Einnahmen erzielen. Dazu käme die Gewerbesteuer. Und schließlich erhielte die Kommune nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) eine Abgabe. Aber auch regionale Unternehmen profitierten von einem solchen Projekt, so die Siventis. Sie könnten eingebunden werden beim Wegebau, der Vermessung, der Elektromontage, den Forstarbeiten der Umsetzung von Natur- und Artenschutz-Maßnahmen.
Bürger sollen beteiligt werden
Ganz wesentlich ist schließlich die Möglichkeit einer Bürgerbeteiligung an diesem Projekt. So könnte es eine Beteiligung über Finanzierungsmodelle geben. Denkbar wäre der Betrieb der Anlage durch den Energiewende Verein Furtwangen. Aber auch Bürgerstrom-Modelle seien denkbar, die dann den Bürgern der Gemeinden vergünstigte Tarife böten. Bereits in der kommenden Woche findet die offizielle Scoping-Verhandlung im Landratsamt statt. Möglich wäre eine Realisierung bis 2024.