Im Oktober gab der Projektentwickler ABO Energy bei einer Ortschaftsratssitzung erste Einblicke in die Planung zur Windparkentwicklung in Dürrenmettstetten. Jetzt stehen weitere Informationen auf der Website zur Verfügung.
ABO Energy plant die Errichtung und den Betrieb eines Windparks mit fünf Anlagen in Sulz.
Das Areal liegt im Ortsteil Dürrenmettstetten nordöstlich des Steinbruchs an der Gemeindegrenze zu Horb. Im Entwurf des Teilfortschreibungsplans Wind des Regionalverbands Schwarzwald-Baar-Heuberg ist das beplante Gebiet als Potenzialfläche für Wind vorgesehen.
Transparenz in der Planungsphase
Auf www.windpark-duerrenmettstetten.de stehen alle Informationen über das Projekt online zur Verfügung. Neben Neuigkeiten zu aktuellen Entwicklungen finden Interessierte darauf viele Hintergrundinformationen, beispielsweise über den Standort der geplanten Anlagen und den Zeitplan.
„Wir befinden uns noch in einer sehr frühen Planungsphase, möchten aber jetzt schon einen möglichst transparenten Einblick in unser Vorhaben geben“, sagt Projektleiter Christian Jäger von ABO Energy. Auch Antworten auf gängige Fragestellungen zur Windkraft hat ABO Energy auf der Website zusammengestellt.
Fertigstellung bis Ende 2029
„Über das Kontaktformular der Internetseite können Interessierte darüber hinaus weitere Fragen stellen“, sagt Jäger.
Wenn alles nach Plan läuft, erzeugt der Windpark ab Ende 2029 so viel sauberen Strom wie rund 23 000 Haushalte verbrauchen. Das spart den Ausstoß von 58 000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr ein.
Anlagen schalten sich selbst ab
Im Rahmen der im vergangenen Jahr stattgefundenen Ortschaftsratssitzung hatte Constanze Hummel, Teamleiterin bei ABO für die Wind-Projektentwicklung in Baden-Württemberg, auf Nachfrage erklärt, dass das Unternehmen eine Rückbauverpflichtung habe sowie eine Bürgschaft hinterlege, damit – auch im Falle einer Insolvenz – der Rückbau gesichert sei.
Sollte zu viel Strom erzeugt werden, der vom örtlichen Netz nicht aufgenommen werden könne, würden die Anlagen abgeschaltet werden.
Auch „Eiswurf“ im Winter sei kein Risiko, da moderne Detektionssysteme die Rotoren bei Eisbildung automatisch abschalten.
Infrastruktur in der Region
Zu den auf der Website zusammengetragenen Fragen gehört auch die des möglichen Wertverlustes von Immobilien. „Die aktuellste Studie zu diesem Thema wurde 2022 in Frankreich von der ‚Agence de la transition écologique‘ (Agentur für den ökologischen Wandel) veröffentlicht. Sie kommt zu dem Schluss, dass Windenergieanlagen bei 90 Prozent der Häuser, die zwischen 2015 und 2020 verkauft wurden, keinen und bei zehn Prozent dieser Häuser nur minimalen Einfluss auf die Preise haben. Die gemessenen Auswirkungen ähneln denen anderer Infrastrukturobjekte, etwa Mobilfunkmasten.“
Die Haupteinflussfaktoren auf den Preis von Immobilien seien hingegen räumliche Struktur, Lebensstandard in der Region und Nähe zu touristischen Attraktionen.
Auch die Störung durch Schattenschlag wird möglichst gering gehalten. „Wirft eine Windkraftanlage an einem einzelnen Tag mehr als 30 Minuten lang Schatten auf ein Wohnhaus, wird die Anlage automatisch abgeschaltet“, schreibt das Unternehmen.
Das gleiche gelte, wenn die Belastung durch Schattenwurf innerhalb eines Jahres 30 Stunden erreicht habe.
ABO Energy
Das Unternehmen
ABO Energy (ehemals ABO Wind) entwickelt und errichtet Wind- und Solarparks sowie Speicher- und Wasserstoffprojekte. Das 1996 gegründete Unternehmen aus Wiesbaden hat bislang Anlagen mit rund sechs Gigawatt Leistung umgesetzt und etwa die Hälfte davon errichtet. Das jährliche Investitionsvolumen beträgt 500 Millionen Euro.
Die Mitarbeiter
Mehr als 1200 Mitarbeiter in 16 Ländern arbeiten an der Planung, Finanzierung, Errichtung, Betriebsführung und am Service von Anlagen für eine zukunftsfähige Energieversorgung.