Auf die Informationen folgte bei der Veranstaltung in Malsburg-Marzell zum Thema Vorranggebiete für Windenergieanlagen eine Diskussion.
Dabei ging es unter anderem um den Rückbau veralteter Windkraftanlagen (WA). Dieser sei gesichert, sagte Sebastian Wilske, Direktor des Regionalverbands Hochrhein-Bodensee, denn hierfür müsse der Projektionierer bei einem Geldinstitut eine Sicherheitsleistung hinterlegen.
Fragen wurden gestellt nach dem Anschluss der WA an das Leitungsnetz. Hierzu sagte Wilske, dies sei machbar, in der Region gebe es ein relativ dichtes Leitungsnetz. Zu gelegentlich stillstehenden WA in der Raumschaft meinte er, das liege beispielsweise an Regelungen zum Schattenwurf und nicht daran, dass zu viel Strom produziert werde.
Weitere Informationsveranstaltung zu Detailfragen ist geplant
Zu negativen Auswirkungen auf den Wert von Immobilien oder Verwirbelungen durch die Rotoren meinte er, die ihm vorliegenden Studien hätten nur geringe Auswirkungen gezeigt. Der Verband, stellte Wilske klar, sei zuständig für die regionale Steuerung, Detailfragen der Bürger etwa nach Umfang und Tiefe der Windrad-Fundamente, Rentabilität, Verkehrssicherungspflicht oder Havarieschutzkonzepten seien Bestandteil künftiger Genehmigungsverfahren für konkrete Windkraftprojekte, erklärte Wilske.
Zu solchen Detailfragen plane die Gemeinde eine Informationsveranstaltung mit Vertretern des Landratsamts und der Genehmigungsbehörden, sagte Bürgermeister Mario Singer – aber erst dann, wenn die zweite Anhörung stattgefunden habe.
Zwei Bürger hatten sich, jeder auf seine Art, visuell mit dem Thema befasst. So gab es zur optischen Wirkung der aktuell geplanten Vorranggebiete auf hiesige Dörfer eine minuziös berechnete Visualisierung des in Kaltenbach lebenden Physikers Peter Apian-Bennewitz.
Der in Vogelbach lebende Künstler Johannes Beyerle wiederum zeichnete zehn windkraftsensible heimische Tierarten. „Wenn ich zeichne, gebe ich meine Stimme für die, die keine Stimme haben“, sagte er dazu. Nun gibt es die zehn Porträts von acht Vogel- und zwei Säugetierarten samt zugehöriger Infos als Postkarte. Und während beim Regionalverband nur noch digitale Stellungnahmen zulässig sind, rief Beyerle die Bürger auf zur analogen Postkartenaktion an Politiker in Bund und Land. Erste Postkarten wurden im Anschluss an die Infoveranstaltung verkauft.