Win-win-Situation Foto: Melanie Geitlinger

Sie haben’s sicher gelesen. Ein Wahrzeichen des Europa-Parks ist seit dieser Woche Geschichte. Nein, kein adrenalinproduzierendes Fahrgeschäft, ein eher stiller Begleiter wurde in seine Einzelteile zerlegt und abgefahren: die Parabol-Antenne, die Roland Mack einst dem benachbarten Horchposten des BND abgekauft hatte und seitdem  den russischen Themenbereich zierte. Der 50 Tonnen schwere Stahlkoloss musste weichen, um Platz für Neues zu schaffen, genauer: eine Achterbahn, die bereits im kommenden Jahr erstmals Fahrt aufnehmen könnte.

Statt Aufbruchstimmung herrscht am Alten Stadtbahnhof in Lahr Tristesse. Seit einer gefühlten Ewigkeit soll dort ein Riesen-Nobel-Hotel entstehen, tatsächlich dient die Fläche  ebenso lange  lediglich einem Autohaus als Lagerstätte. 30 Millionen Euro, so die ambitionierte  Aussage der Investoren, will man in ein 130-Zimmer-Haus investieren. Indes: Das Rathaus wartet seit Jahren – und noch heute – vergebens auf den Bauantrag. Das Problem liegt wohl an anderer Stelle. Denn das Geld für den Hotelbau soll über den Verkauf von Wohnungen generiert werden, die dieselben Bauherren in der ehemaligen Johannis-Druckerei schaffen wollen. Bloß: Auch das Projekt in der Heiligenstraße kommt offenbar nicht wirklich voran.

Vorschlag: den Lahrer Mangel mit dem Ruster Überfluss ausgleichen. Statt die Spionage-Antenne wie vorgesehen zu verschrotten, könnte man sie auf der Fläche neben der »Arena« wieder aufbauen. Platz genug wäre für die 45-Meter-Schüssel; man müsste lediglich ein bisschen umparken. Das wäre nicht nur ein Hingucker, vielleicht ließen sich so auch die regelmäßig im Lahrer Handynetz  auftretenden Funklöcher stopfen. Diese Woche ist der Stadtgulden angelaufen, Bürger sind aufgerufen, Projekte vorzuschlagen, die die Stadt dann umsetzt. Fürs Protokoll: Meine Idee ist hiermit offiziell eingereicht.