Die Spielerinnen des SC Sand müssen am Sonntag gegen Meppen den Kopf hinhalten, um den Abstieg zu vermeiden. Foto: Heck

Fußball: SC Sand muss beim SV Meppen unbedingt punkten, um in der Liga zu bleiben / Blagojevic fällt aus

Es ist das erste Endspiel um den Abstieg: Wenn der SC Sand am Pfingstsonntag beim SV Meppen antritt, heißt es verlieren verboten, denn sonst sind die Ortenauerinnen bereits einen Spieltag vor dem Ende sicher in die zweite Liga abgestiegen.

SV Meppen – SC Sand (Sonntag, 13.30 Uhr).

Mit zwölf Punkten liegt der SC Sand aktuell auf dem elften Platz in der Frauenfußballbundesliga und damit auf dem ersten Abstiegsplatz. Zwei Punkte davor: Der SV Meppen auf dem rettenden Ufer. Die Ausgangslage ist damit klar: Mit einem Sieg, zieht man an den Konkurrenten aus Meppen vorbei und hat den Klassenerhalt eine Woche später selbst in der Hand.

Holt man ein Unentschieden, muss man am letzten Spieltag auf die Schützenhilfe vom SC Freiburg hoffen, während man selbst Leverkusen schlagen muss. Gewinnt jedoch die Heimmannschaft aus Meppen, muss sich der SC Sand von der großen Bühne Frauenfußballbundesliga verabschieden und nach sieben Jahren in der ersten Liga den Gang in die Zweitklassigkeit antreten.

Einen Favoriten scheint es in diesem Abstiegskracher nicht zu geben. Es wird auf die Tagesform der beiden Vereine ankommen. Sowohl Sand als auch Meppen konnten aus den letzten beiden Spielen vier Punkte holen.

Die Ortenauerinnen schlugen beim Debüt ihres neuen Trainers Alexander Fischinger am 19. Spieltag Werder Bremen mit einem berauschenden 6:1 und wähnten sich kurzzeitig über dem Strich, bis Meppen nachzog und die TSG Hoffenheim mit einem knappen 1:0 besiegte. Gegen jene TSG holte der SC Sand vorletztes Wochenende ein 0:0, aber auch Meppen punktete mit einem 2:2 in Leverkusen. Dieser Gleichschritt endet nun auf jeden Fall im direkten Duell in Meppen.

Ein Schlüssel könnte eine stabile Defensive in der Schlussphase sein: Die Gastgeber aus Meppen hatten in Leverkusen bewiesen, dass sie sich mit Moral gegen den Abstieg stemmen. Die Tore fielen in der Nachspielzeit der ersten Hälfte und in der 82. Minute. Es heißt für die Mannschaft von Alexander Fischinger also bis zur letzten Sekunde wachsam zu sein.

Abwehrleistung im letzten Spiel stimmt optimistisch

Optimistisch sollte dabei die Abwehrleistung gegen Hoffenheim stimmen. Das Abwehrbollwerk hielt über 90 Minuten. Vor allem Torhüterin Jasmin Pal konnte überzeugen. Im Abstiegskracher am Pfingstsonntag wird es allerdings auch darum gehen, den ein oder anderen offensiven Impuls zu setzen. Die Niedersachsen holten in der Rückrunde zwar mehr Punkte als noch in der Hinrunde, kassierten aber auch mehr Gegentore. Und die Ortenaurerinnen haben beim 6:1 gegen Bremen bewiesen, dass sie auch in der Offensive etwas auf dem Kasten haben.

"Zu diesem Spiel gibt es nicht viel zu sagen, das wird eine Partie werden, in der die Nerven und die Mentalität den Ausgang beeinflussen", sagt Fischinger in einer Pressemitteilung des Vereins. "Am Ende wird das Team gewinnen, das weniger Fehler macht und den Sieg mehr will."

Auf Mittelfeldspielerin Dina Blagojevic, die aufgrund ihres Muskelfaserrisses nicht einsatzbereit ist, muss der Trainer verzichten. Fatma Sakar und Kapitänin Michaela Brandenburg befinden sich zwar im Training, hinter ihrem Einsatz steht allerdings ein Fragezeichen. Dennoch sind alle Spielerinnen, Manager Gerald Jungmann, Vorstandssprecher Klaus Drengwitz sowie der sportliche Leiter Sascha Reiß in Meppen mitten im Geschehen.

"Mir ist es wichtig, dass alle dabei sind. Wir sind ein Verein und demonstrieren damit unseren Zusammenhalt", so Fischinger, der als Motivator bekannt ist und die Mannschaft dementsprechend vorbereiten wird. Wie er das macht, bleibt allerdings sein Geheimnis. Alles in allem bringt er es aber dennoch auf den Punkt: "Mit dem Anpfiff kommt der Ball ins Spiel und dann muss es rumpeln!" Um den Zusammenhalt noch mehr zu fördern, werde sich der SC Sand bereits am Freitag auf den Weg in Richtung Emsland machen, um dort am Samstag noch einmal zu trainieren, vor allem aber um sich voll und ganz auf dieses Endspiel konzentrieren zu können.