Die jungen Seelöwen Marten und Eric gewöhnen sich an ihre neue Bezugsperson Dr. Sven Wieskotten. Die beiden verlassen am Freitag die Wilhelma und reisen in ihre neue Heimat, das Marine Science Center an der Ostsee. Der Vater der beiden, Unesco (links), schaut interessiert zu. Foto: Wilhelma

Von ihrer Geburt an waren sie fester Bestandteil der Wilhelma, nun müssen sie Abschied nehmen: Die jungen Seelöwen Eric und Marten reisen ins Marine Science Center an die Ostsee. Bis Freitag können die beiden noch besucht werden.
 

Stuttgart - Im Mai und Juni 2014 waren die beiden Kalifornischen Seelöwen Eric und Marten in der Stuttgarter Wilhelma auf die Welt gekommen, nun heißt es Abschied nehmen. Die zwei jungen Seelöwen reisen am Samstag ins Marine Science Center an der Ostsee.

Ihre neue Heimat ist die weltweit größte Robbenforschungsanlage auf dem Forschungsschiff "Lichtenberg" im Rostocker Yachthafen „Hohe Düne“. Diese Anlage ist ein 60 mal 30 Meter großer und fünf Meter tiefer Teil der Ostsee, der durch ein Netz abgeteilt ist, damit die jungen Bullen nicht einfach mal abtauchen können, wenn die Wissenschaft ruft. In dieser Anlage studieren Wissenschaftler der Universität Rostock, wie sich Meeressäuger dank ihrer Sinnesorgane in ihrem Lebensraum zurechtfinden.

Und die künftige Bezugsperson von Eric und Marten ist schon in Stuttgart. Dr Sven Wieskotten vom Institut für Biowissenschaften verbringt diese Woche in der Wilhelma, um die beiden Seelöwen an sich zu gewöhnen und dafür zu sorgen, dass sie auch zu ihm kommen, wenn er sie ruft. "Die Seelöwen der Wilhelma sind eine wichtige Ergänzung für uns", erzählt Wieskotten, "bislang haben wir neun Seehunde und einen südafrikanischen Seebär."

Eric und Marten können noch bis Freitag besucht werden

Eric und Marten sind nach neun Monaten bereits abgestillt und können mittlerweile selbst nach Fisch Ausschau halten. "Das ist die Voraussetzung, damit wir die Tiere spielerisch dafür gewinnen können, für eine schmackhafte Belohnung bei unseren Studien mitzumachen“, berichtet der Wissenschaftler. "Wir testen, wie sie sehen, riechen, schmecken und tasten. Uns interessiert zum Beispiel, wie sie verhindern, sich auf Wanderrouten zu verirren oder wie sie Fische aufspüren, die noch nicht in Sichtweite sind."

In der Zeit, in der Wieskotten in Stuttgart weilt, gibt er seine Erfahrung beim Training von Meeressäugern auch an die Tierpfleger in der Wilhelma weiter.

Wer die beiden jungen Seelöwen in der Wilhelma noch einmal besuchen will, kann dies sowohl am Donnerstag als auch am Freitag tun. An beiden Tagen finden um 11 Uhr und um 15 Uhr Schaufütterungen statt.

Wem es in den kommenden beiden Tagen aber nicht möglich ist, Eric und Marten noch einen Besuch abzustatten, kann die beiden künftig im Marine Science Center an der Ostsee besuchen. Dort gibt es zwar keine Schauprogramme, vom Sonnendeck des Forschungsschiffes "Lichtenberg" ist die Anlage allerdings einsehbar.