Die Staatsgalerie gehört zu den Touristenmagneten Stuttgarts. Das Museum liegt bei den Besucherzahlen in 2013 im Mittelfeld. In unserer Bildergalerie erfahren Sie, welche Attraktionen in der Landeshauptstadt es auch noch in die Top Ten geschafft haben. Klicken Sie sich durch. Foto: dpa

Wenn Besucherzahlen Ausweis der Kulturbeflissenheit der Menschen sind, dann ist Kultur in Stuttgart in. Hauptanziehungspunkte im Jahr 2013: die Wilhelma und die Automuseen.

Wenn Besucherzahlen Ausweis der Kulturbeflissenheit der Menschen sind, dann ist Kultur in Stuttgart in. Hauptanziehungspunkte im Jahr 2013: die Wilhelma und die Automuseen.

Stuttgart - Die Stuttgarter Wilhelma beherbergt Tiger, und viele Exponate in den Automuseen haben einen Tiger im Tank. Damit ist auf einen kurzen Nenner gebracht, wohin es Menschen in der Landeshauptstadt vor allem zieht, wenn sie sich Kultur gönnen. Auch die staatlichen Museen haben 2013 bei den Besucherzahlen kräftig zugelegt. Die Schau zum RAF-Terrorismus im Haus der Geschichte, die Zaren im Landesmuseum und die Inkas im Linden-Museum zahlten sich offenbar aus.

Die Besuchermagneten

Die deutschen Zoos boomen. Ursache sind unter anderem die Millioneninvestitionen für neue Gehege. Auch die Wilhelma hat gebaut – für 22 Millionen Euro ein supermodernes Haus für Menschenaffen. Ergebnis: Im Eröffnungsjahr verzeichnet der zoologisch-botanische Garten mit 2,36 Millionen Besuchern den zweitbesten Wert aller Zeiten. Nur zu Wilbär, dem kleinen Eisbären, kamen im Jahr 2008 mehr. Einen Zusammenhang zwischen Affenhauseröffnung und Besucheransturm will Zoo-Sprecherin Karin Herczog nur bedingt herstellen. Zoos seien stark vom Wetter abhängig, „wir hatten daher während des milden Herbstes überdurchschnittlich viele Besucher“.

Leicht rückläufig war der Besucherzuspruch im Mercedes-Museum, dennoch knackte das Haus wieder die Marke 700.000. Offenbar wird Mercedes-Geschichte im Ausland immer beliebter. „Wir freuen uns über einen deutlichen Zuwachs von Gästen aus China, Großbritannien und Russland“, so Museumsleiter Michael Bock. Regelrecht die Türen eingerannt bekam das Porsche-Museum. 401.119 Besucher bedeuteten ein Plus von über 30 000. Inzwischen würden viele, die das Mercedes-Museum besuchten, auch in Zuffenhausen vorbeischauen, heißt es unter Tourismusvermarktern.

Die Aufsteiger

Zuweilen dürfen sich auch längst Etablierte als Aufsteiger fühlen. Mit Ausnahme von Staatsgalerie und Naturkundemuseum haben alle großen staatlichen Häuser ihre Besucherbilanz kräftig aufpoliert. Anteilsmäßig ging das Linden-Museum als Sieger durchs Ziel. Die eindrucksvoll gestaltete Inka-Schau lockte im vergangenen Jahr 103.453 Gäste an, rund 26 000 mehr als 2012, was einem Plus von 32,7 Prozent entspricht. Linker Terrorismus der RAF hat dem Haus der Geschichte einen heftigen Besucheransturm beschert: Statt 126.255 Menschen im Jahr 2012 kamen nun 150.000 (plus 18,8 Prozent). Zur Werkschau von Künstler Willi Baumeister kamen 141.200 Besucher ins Kunstmuseum (plus 15,7 Prozent), ins Landesmuseum, das mit der großen Landesausstellung „Im Glanz der Zaren“ punktete, pilgerten 203.743 Besucher (plus 7,3 Prozent).

Die Kleinen, aber Feinen

Auch unter den kleineren, teils privat geführten Kulturstätten gibt es eine Handvoll, die Rekorde vermelden. So durften die Macher des Schweinemuseum im Stuttgarter Osten im Vorjahr 42.650 Besucher begrüßen (plus 12,9 Prozent). Die Säue-Schau führt das Tableau der Kleinen an. Die Grabkapelle auf dem Württemberg, einst vom König Wilhelm I. als Mausoleum für seine Frau und Zarentochter Katharina errichtet, verbuchte wohl im Sog der Zarenschau einen Besucheranstieg von 28.399 auf 36.308.

Die Absteiger

Statistisch gesehen muss sich die Staatsgalerie zu den Absteigern zählen: Bei 243.000 Besuchern 2013 hat das Haus gut 40.000 oder 14,4 Prozent Gäste verloren. Neben dem Naturkundemuseum mit 205.033 Besuchern (minus 6,2 Prozent) vermeldet auch die Straßenbahnwelt in Bad Cannstatt weniger Gäste. 2013 kamen 16.000 statt 18.000 im Jahr 2012. Ebenfalls mager war die Bilanz im Theodor-Heuss-Haus. 10.500 Besucher bedeuten Minus von 14,6 Prozent.

Die Exoten

Fern der großen Häuser existieren zahlreiche Kleinstmuseen für ein spezielles Publikum, etwa das Feuerwehrmuseum in Münster, das Holzkanumuseum im Stuttgarter Norden oder das Heimatmuseum der Deutschen aus Bessarabien im Osten. Einrichtungen wie das Robert-Bosch-Krankenhaus oder die Uni Hohenheim stellen ebenfalls themenbezogene Exponate aus. In Untertürkheim existiert ein Museum für Feuerwehrhelme. Diese Kleinode sind oft nur tageweise oder nach Vereinbarung geöffnet. Eine Liste der Kulturstätten gibt es unter www.netmuseum.de und www.deutsche-museen.de.

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