Der schwäbische Pfarrer Wilhelm Zimmermann debütierte mit einer revolutionären Bauernkriegs-Chronik – und musste sich schließlich wie seine Protagonisten der reaktionären Obrigkeit beugen.
Da hatte er sich Großes vorgenommen – der Hilfspfarrer in Dettingen, der auch schon so genug zu tun hatte. Im Jahr 1840 war Wilhelm Zimmermann mit seiner Familie in das Pfarrhaus mit seinen Bruchsteinmauern gezogen. Neben den Gottesdiensten in der Stiftskirche hatte er noch die Gemeinde in Hülben zu versorgen. Zwei Stunden Fußmarsch den Berg hinauf hieß das, zwei Stunden wieder hinunter. Aber zu Hause, in seiner Dettinger Arbeitsstube, schrieb Wilhelm Zimmermann nicht nur seine Predigten. Die Feder, die er ins Tintenfass getunkt hatte, brachte keine erbaulichen Sätze zu Papier. Nichts Geringeres als eine neue Sicht auf die Geschichte hatte er sich vorgenommen. Nicht, dass das seines Amtes gewesen wäre: Als Angestellter des Staates – das war das ganze kirchliche Personal – hatte er daran mitzuwirken, für Ruhe im Land zu sorgen, die Untertanen fromm und folgsam zu halten.