Das Trio "Ancalima" überzeugt mit einer sehr akrobatischen Feuershow Foto: Kommert

In Linach ist einiges geboten. Das liegt auch am "Wilden Michel" und seinen Veranstaltungen. Nun war es der "Michelaltermarkt", der Publikum lockte.

Furtwangen - Eigentlich sagt man den Dörfern ja nach, dass dort "der Hund begraben" seit. Nicht so in Linach. In dem mit rund 140 Bürgern kleinsten Ortsteil von Furtwangen herrscht hier gleich mehrmals im Jahr unglaublicher Betrieb – was vor allem am "Wilden Michel" liegt.

 

Nicht einmal zwei Jahre ist es her, dass eine ganze Reihe von Leuten den Michelhof in Linach erwarben. Mit viel Herzblut betreiben sie seither den damals schon bestehenden Campingplatz weiter, setzen auf eine kleine Wander-Vesperstube, und sie bieten immer wieder auch Events an. War es im Sommer ein Heavy-Metal-Festival, kamen nun bereits zum zweiten Mal "seltsam gewandete" Menschen zu Besuch, die wiederum viele andere anlockten – zum "Michelaltermarkt". Rund 160 Akteure zählten die "Michel-Macher" dabei.

Mittelalterliches Lagerleben, Axtwerfen und anderes mehr geboten

Mittelalterliches Lagerleben, Marketenderstände, Met (Honigwein), Lagerfeuer, Feuershows, Bogenschießen, Axtwerfen und Showkämpfe wetteiferten mit den später in der Tenne stattfindenden Auftritten der Bands "Hain Music" und "Weltenkrieger".

Gleich vier Lager, die auch zum Teil verschiedene mittelalterliche Epochen, Glaubensrichtungen oder auch Länder darstellten, fochten harte Kämpfe mit Schwert und Speer aus – und wiewohl die Schwerter wie die Lanzen "entschärft" waren, blieben kleinere Verletzungen dennoch nicht ganz aus, allein schon dem Gewicht der Waffen geschuldet. Besucher waren eingeladen zum Bogenschießen, zum Axtwerfen oder einfach auch einen Blick in die Lager zu werfen und das eine oder andere mal selbst zu erleben – so zeigte "Freiherr" Marco auch schon mal einem jungen, "gewandeten" Gast, wie schwer die einzelnen Schwerttypen sind.

Feuershow erhält viel Applaus

Beeindruckend war die Feuershow der Gruppe "Ancalima", dabei konnten sich vor allem die beiden jungen Frauen des Trios immer wieder über Zwischenapplaus freuen. Sie agierten sehr athletisch und dennoch harmonisch mit den heißen Utensilien. Sie durften ihre tolle Show auch nicht ohne Zugabe beenden.

Die Abende wurden beendet durch die beiden Live-Bands "Hain-Music" und "Weltenkrieger", die in der alten Tenne aufspielten – "Hain" mit kulthaftem Pagan Folk und Gothic Sound, mit Ausschnitten aus ihrer "Hexenlieder"-Tour. Die "Barden des Lichts", wie sich die Weltenkrieger auch nennen, überzeugten mit riesigem Schlagwerk und mächtigen Dudelsäcken – beide Bands spielen fast ausschließlich eigenes Liedgut. Erfreulicherweise hielt das Wetter, nachdem es am Samstagvormittag geregnet hatte. Allerdings hielt sich der Besucherstrom vor allem am Freitag doch etwas in Grenzen.

Bereits Ende November gehen die Macher des "Wilden Michel" weiter – dann lockt der "Wilde Weihnachtsmarkt".