Hilfsgemeinschaft "Die Treppe" leistet einen Beitrag zum Natur- und Artenschutz / 25 Mitarbeiter am Werk

Von Doris Sannert

Dornstetten. 700 Wildbienenarten gibt es in Europa, 470 leben in Baden-Württemberg. Einige Arten sind bereits ausgestorben. Dass es nicht noch mehr werden, dafür hat sich "Die Treppe" stark gemacht und gestern Nachmittag in Dornstetten ein Wildbienenhotel eröffnet.

Die Idee zu diesem Projekt hatte Werkstattleiter Klaus Graf. Normalerweise kümmere sich die "Die Treppe – psychosoziale Hilfsgemeinschaft e.V." um benachteiligte Menschen. In diesem Fall, so Graf, hätten sich die 25 Mitarbeiter der Werkstatt 37 einer bedrohten Tierart angenommen. Ein halbes Jahr lang haben sie mit Hilfe von Christina Wesselak geplant und gebaut und nach einem geeigneten Standort gesucht. 300 Arbeitsstunden waren es am Ende.

Finanziell unterstützt wurde "Die Treppe" bei diesem Projekt von der Agentur für Arbeit und von der Eingliederungshilfe des Sozialamts. Aber auch der Rotary Club Freudenstadt griff der Hilfsgemeinschaft unter die Arme. Das Kreisforstamt Freudenstadt und der NABU Waldachtal halfen bei der Standortsuche, die Stadt Dornstetten stellte den Platz zur Verfügung, und die Firma Fischer half bei der Informationstafel über Wildbienen. Klaus Graf und der Vorsitzende der psychosozialen Hilfsgemeinschaft, Wilhelm Dengler, bedankten sich bei ihnen allen.

Wenn Sonja Göhringer eine Wildbiene wäre – sie würde sofort in das neue Wildbienenhotel einziehen, das jetzt am Pfahlberg am Wegrand steht, daran ließ die Vertreterin des Kreisforstamts, die mit Revierleiter Ralf Polkowski zur Hoteleröffnung gekommen war, keinen Zweifel. Sie nannte das Wildbienenhotel ein "Schmuckstück" und beglückwünschte "Die Treppe" zu diesem wichtigen Beitrag zum Naturschutz, vor allem aber zum Schutz einer bedrohten Tierart.

Nicht nur nützlich, sondern auch etwas fürs Auge sei das Wildbienenhotel, freute sich Stefan Greza, Vorsitzender des NABU Waldachtal, der auch die Informationstafel lobte.

Professor Hartmut Schneider vom Rotary Club gefiel vor allem die Form – ein gleichschenkliges Dreieck mit vielen sechseckigen Waben darin. Angefüllt sind sie mit Ziegelsteinen, Strohhalmen, mit Schilfrohr- und Brombeerstängeln, eingepackt in Lehm. Monika Schwarz, die Bürgermeister Dieter Flik vertrat, ist sich sicher: "Das ist eine tolle Sache für unsere Stadt."