So soll der Bereich auf dem Gelände des ehemaligen HL-Markts einmal aussehen. Foto: © Marquardt Projektentwicklungs GmbH

Der nächste Schritt für die Entwicklung des HL-Areals im "Zentrum Unterstadt" ist getan: Die Stadt und die Firma Marquardt Projektentwicklung haben letzte Woche eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.

Wildberg - Wo sich einst das Gebäude des ehemaligen HL-Marktes im Zentrum Wildbergs befand, ist derzeit eine freie Fläche zu sehen. Das soll natürlich nicht so bleiben. Die Stadtverwaltung und die Wüstenrot Haus- und Städtebau haben sich intensiv mit der .

Der Startschuss für die Entwicklung des Sanierungsgebietes "Zentrum Unterstadt" fiel 2020 mit der Beauftragung der Wüstenrot Haus- und Städtebau als Dienstleister für die Projektentwicklung. Seither betreut das Unternehmen das gesamte Sanierungsgebiet, zu welchem unter anderem das HL-Areal gehört. Gemeinsam mit der Stadt erfolgten die Vorbereitungen, um ein Konzept zu entwickeln, das die Wünsche von Verwaltung, Gemeinderat und Gestaltungsbeirat berücksichtigt, erinnert Oliver Matzek von der Wüstenrot Haus- und Städtebau.

Bebauungsplan ist auf den Weg gebracht

Vorgesehen ist ein multifunktionaler Neubau mit Flächen für die Gesundheitsversorgung, den Einzelhandel sowie Wohnungen. Matzek und seine Kollegen haben hierzu bereits Gespräche mit potenziellen Nutzern geführt. Das Planungskonzept ist mit der kommunalen Ebene abgestimmt, ein Bebauungsplan ist auf den Weg gebracht. Damit hat der Projektleiter alle nötigen Vorbereitungen getroffen, um einen geeigneten Investor zu suchen. Unter den Teilnehmern des Wettbewerbs wählte der Gemeinderat ein Unternehmen aus: die Firma Marquardt Projektentwicklung aus Herrenberg.

Geschäftsführer Joachim Marquardt besuchte jüngst das Wildberger Rathaus, um mit Bürgermeister Ulrich Bünger den ersten offiziellen Schritt in Richtung Neubau zu gehen: die Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung.

Hybridbauweise, soll der Funktionalität helfen

Im weiteren Verlauf sei es wichtig, die gemischte Nutzung richtig durchzuplanen, sodass das Gebäude für alle künftigen Nutzer gut funktioniert. Was Marquardt selbst einbringen möchte, ist die Hybridbauweise, eine Kombination verschiedener Materialien wie Beton und Holz, um deren jeweilige Eigenschaften bestmöglich für die Funktionalität und Gestaltung des Gebäudes nutzen zu können.

Außerdem hat Marquardt ein energetisches Konzept. Den geforderten Mindeststandard von KfW 55 will er noch unterschreiten, es müsse sich in den weiteren Planungen lediglich zeigen, um wie viel. Auch die Wärmeerzeugung beschäftige ihn, denn Öl und Gas seien nicht mehr zukunftsfähig. Wenn Bohrungen möglich sind, möchte Marquardt mit Sole-Wärme-Pumpen arbeiten. Die Kombination mit einer PV-Anlage auf dem kompletten Satteldach passe dazu sehr gut.

Aktuell gibt es drei Sanierungsgebiete

Parallel zu den weiteren Planungen wird der Umbau der angrenzenden Kurve zu einem Kreisverkehr erfolgen. Ende 2024 soll die Straßenbaumaßnahme abgeschlossen sein. 2025 kann dann der Bau des neuen Gebäudes starten. Natürlich würde man gerne schneller bauen, räumt Wildbergs Bürgermeister Ulrich Bünger ein, doch in Anbetracht der vielen derzeitigen Krisen sei es gut, dass man etwas mehr Zeit habe.

Mit seinen aktuell laufenden drei Sanierungsgebieten zeige Wildberg den "Willen zur Innenentwicklung", die jedoch nur mit der entsprechenden Vorarbeit zielführend umgesetzt werden könne.

Daher sei es wichtig gewesen, so der Rathauschef, die Ergebnisse des Stadtentwicklungsprozesses einfließen zu lassen. Einen Gestaltungsbeirat ins Leben zu rufen, der große fachliche und regionale Kompetenz beweise, eine solide Grundlage zu schaffen und auch einen kompetenten Partner ins Boot zu holen. "Die Dinge müssen zueinander passen", betont Bünger.

Dazu gehörten beispielsweise auch die Ortsdurchfahrten, der öffentliche Nahverkehr sowie ein Parkierungskonzept. Außerdem sei ein solches Projekt ohne engagierte Mitarbeiter nicht umsetzbar, betont Bünger. "Da sind viele Stunden und viel Engagement eingeflossen", weiß Ulrich Bünger.