Rund um den Wildberger Bahnhof werden bald die Bagger rollen, wenn hier ein Kreisverkehr geschaffen wird. Foto: Priestersbach 

Es gibt einen Investor für das auf dem Gelände des ehemaligen HL-Markts geplante Wohn- und Geschäftshaus. Doch wer das ist, wollte Bürgermeister Ulrich Bünger in der Sitzung des Gemeinderats noch nicht verraten.

Wildberg - Mit dem Sanierungsgebiet "Zentrum Unterstadt" in Wildberg werden gleich mehrere Ziele in der Schäferlaufstadt verfolgt: Zu den Schwerpunkten gehören die Schaffung von Wohnraum, die Stärkung des Wildberger Zentrums und der Erhalt von denkmalpflegerisch wertvoller Bausubstanz.

Aber auch die Verbesserung der Aufenthaltsqualität und die Stärkung des Sicherheitsgefühls durch eine offenere Gestaltung von Straßen- und Platzbereichen stehen auf der Agenda. Zuvor muss jedoch die verkehrliche Situation zwischen Bahnhof und Stadthalle grundsätzlich neu geregelt werden.

Vergabe muss noch offiziell abgewickelt werden

In der jüngsten Gemeinderatssitzung informierte die Verwaltung das Gremium über den aktuellen Stand bei der Umsetzung des Projektes "Zentrum Unterstadt". Wie Bürgermeister Ulrich Bünger bei dieser Gelegenheit mitteilte, sei man bei der Suche nach einem Investor für das geplante Wohn- und Geschäftshaus auf dem Gelände des ehemaligen HL-Markts fündig geworden – allerdings muss die Investorenvergabe noch offiziell abgewickelt werden, bevor Namen an die Öffentlichkeit kommen sollen.

"In den nächsten drei Jahren ist da unten Baustelle"

Damit seien jetzt alle Beteiligten an Bord, wobei der Rathauschef es als große Herausforderung bezeichnete, "die Maßnahmen nacheinander einzutakten". Da müsste man dann während der Bauphase auch Provisorien und Einschränkungen in Kauf nehmen. Auf die Frage von CDU-Rat Gerhard Ostertag nach dem zeitlichen Ablauf, betonte Bürgermeister Ulrich Bünger: "In den nächsten drei Jahren ist da unten Baustelle und da darf nichts in Verzug geraten". Vor diesem Hintergrund bat er die Gemeinderäte, seine Aussage "in dieser Unschärfe zu akzeptieren".

Nach dem Abbruch der einstigen Markthalle war deutlich geworden, welches Flächenpotenzial es in diesem Bereich gibt. Anfang des Jahres hatte der Gemeinderat daher auch den einstimmigen Satzungsbeschluss über die förmliche Festlegung des gut viereinhalb Hektar umfassenden Sanierungsgebietes "Zentrum Unterstadt" gefasst, das mit einem vorläufigen Förderrahmen von zwei Millionen Euro auf 15 Jahre angelegt ist. Seitdem wurde im Rathaus und den beteiligten Planungsbüros eifrig an der Umsetzung gefeilt.

"Kernmaßnahme" ist die geplante Verlegung der Landesstraße 349

"Wir haben uns mit den Planern über einen effizienten Ablauf abgestimmt – und der ist recht herausfordernd", wie Bauamtsleiter Arthur Sadlers feststellte. Als "Kernmaßnahme" bezeichnete er die geplante Verlegung der Landesstraße 349 mit der Schaffung eines Kreisverkehrs und eines neuen Busbahnhofes. Der Zuschussantrag für den "multimodalen Knoten" und der Antrag auf vorzeitigen Baubeginn wurden bereits gestellt – ebenso wurde mit dem Land als Straßenbaulastträger eine Vereinbarung über die Kostentragung geschlossen.

Nach Abschluss der Straßenverlegung, so der Bauamtsleiter, könne mit dem Bau des neuen Wohn- und Geschäftsgebäudes begonnen werden. Überplant werde zudem der Bahnhofsvorplatz, wobei das als Kulturdenkmal ausgewiesene und gut 150 Jahre alte Bahnhofsgebäude modernisiert und reaktiviert werden soll – als Nutzung sind eine Markthalle und Wohnungen vorgesehen. Gleichzeitig ist mit Blick auf die Grundschule eine "bedarfsgerechte Erweiterung" des Bildungs- und Betreuungsstandortes geplant, während die Stadthalle einen neuen Foyeranbau erhalten soll.