Zum ersten Mal gibt die Schäferlaufstadt jungen Menschen die Möglichkeit bei einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) in die Grundschulen Wildberg/Effringen und Sulz/Gültlingen hineinzuschnuppern. Die beiden jungen Frauen helfen sowohl bei der Ganztagsschule als auch im Unterricht aus.
Zwei junge Erwachsene haben sich entschieden, bei der Stadt Wildberg ein FSJ zu absolvieren: Xhejlane Hetemaj an der Grundschule Wildberg/Effringen und Taliya Hopp an der Grundschule Sulz am Eck/Gültlingen. Beide werden in der Ganztagsschule sowie im Unterricht unterstützen.
Ihre Unterstützung wird besonders wertgeschätzt
Xhejlane Hetemaj macht derzeit ihr FSJ an der Grundschule Wildberg/Effringen. Die 18-Jährige lebt seit über zehn Jahren in der Schäferlaufstadt und besuchte selbst die Grundschule, an die sie nun als junge Erwachsene zurückgekehrt ist. Wildberg ist ihre Heimat – weshalb sie auch hier ihr freiwilliges soziales Jahr absolvieren wollte. Bislang laufe dabei auch alles gut, erzählt Hetemaj.
Die Arbeit mit den Kindern mache Spaß – auch wenn es natürlich nicht immer einfach sei, mit so vielen Jungen und Mädchen in diesem Alter klarzukommen. Dass es ab und an Konflikte gibt, gehört für die junge Frau dazu, weshalb sie das entsprechend gelassen sieht.
Wenn Taliya Hopp in der Grundschule Sulz am Eck/Gültlingen durch die Flure läuft, begegnen ihr die Schüler schon jetzt mit Respekt. Die Kinder hätten sie sehr schnell akzeptiert, erzählt die 18-Jährige aus Deckenpfronn.
Vor Kurzem hat Hopp ihr Abitur am Hermann-Hesse-Gymnasium in Calw abgeschlossen. Ihr Berufswunsch: Lehrerin. Tendenziell möchte die junge Frau an einer Realschule unterrichten. Bevor sie diesen Weg beschreitet, hielt sie es jedoch für eine gute Idee, in die Tätigkeit reinzuschnuppern und so in Erfahrung zu bringen, ob es wirklich der richtige Beruf für sie ist. „Es macht richtig viel Spaß“, berichtet sie. Auch, die Lehrer zu entlasten, sei für sie ein wichtiger Teil ihrer Aufgaben. Wie ernst sie das nimmt, merkt man daran, wie viel Wertschätzung ihr das Kollegium schon jetzt entgegenbringt.
Sozialer Bereich soll mehr junge Menschen begeistern
Wichtig ist für die Rektoren Thomas Schreiber und Heike Müller, dass die FSJler als vollwertige Mitarbeiter behandelt werden und einen guten Einblick in die Aufgabenfelder erhalten. Wenn es passt, können sie auch eigene Projekte anregen und betreuen, ergänzt Susanne Gärtner, Leiterin der Abteilung Integration & Soziales bei der Stadt Wildberg.
„Wir wollen Jugendlichen die Chance geben, sich auszuprobieren“, erklären Wildbergs Fachbereichsleiterin Sabrina Mayer und Personalabteilungsleiterin Franziska Dombrowske. Zudem, so die beiden Rektoren, hoffe man, damit mehr junge Menschen für den sozialen Bereich gewinnen zu können. Ob jemand nach sechs bis 18 Monaten weiterhin in diesem Bereich für die Stadtverwaltung Wildberg tätig sein will, ist für alle Beteiligten zweitrangig – auch wenn sie es sich natürlich wünschen würden.
„Ein FSJ ist soziales Engagement“, betont Müller. Die Freiwilligen seien eine Bereicherung und Unterstützung, sodass die Schule in jedem Fall profitiere. Die FSJler müssten auch nicht zwingend aus dem sozialen Bereich kommen oder diesen beruflichen Weg gehen wollen. „Jede zusätzliche Kraft ist wichtig, immerhin ist Personalgewinnung nicht einfach“, gibt Thomas Schreiber zu bedenken. Darum gehe es bei dem FSJ natürlich auch um die Nachwuchsgewinnung, für Schulen ebenso wie für Kitas.
Was ist ein FSJ?
Bei einem freiwilligen sozialen Jahr bewerben sich junge Erwachsene bis 26 Jahre für eine Tätigkeit im sozialen Bereich, die sechs bis 18 Monate dauert. Viele wählen diesen Weg nach ihrem Schulabschluss oder auch ihrer Ausbildung, um etwas Neues zu sehen, in einen bestimmten Beruf reinzuschnuppern oder einfach, um im sozialen Bereich für eine gewisse Zeit zu unterstützen.