Werden die jungen Bäume nicht regelmäßig mit Wasser versorgt, drohen ihnen Trockenschäden. Foto: Geisel

Das Wasser aus der Schwimmhalle am Wildberger Bildungszentrum findet derzeit eine neue Verwendung – zur Bewässerung der städtischen Grünflächen und für eine Feuerwehrübung.

Wildberg - Bei den warmen Temperaturen und der Trockenheit hat das Wassersparen große Priorität. Die Stadt Wildberg hat daher ihre Bürger bereits dazu aufgerufen, ihren Verbrauch wo es geht zu reduzieren. Auch die Entnahme aus öffentlichen Wasserquellen wie Brunnen und Bächen ist – mit Ausnahme kleiner Mengen mit Gießkanne oder Eimern – untersagt.

Die Stadtverwaltung macht sich natürlich ebenfalls Gedanken, wie und wo sich der Trinkwasserverbrauch reduzieren lässt. Ein signifikanter Punkt ist die Bewässerung der städtischen Grünflächen, welche vor allem Wassermeister Werner Schanz, in Rücksprache mit dem Grünanlagen-Team, während der vergangenen Tage auf den Prüfstand gestellt hat. Das Gießen lässt sich aber nicht reduzieren. Die Pflanzen benötigen täglich eine moderate Menge Wasser. Sonst trocknet der Boden aus, und das Gießen ist vollkommen vergeblicht, da das Wasser einfach auf der Oberfläche davon fließt.

Trockenschäden drohen

Deshalb sind die Mitarbeiter zurzeit auch täglich im Stadtgebiet unterwegs und bewässern das städtische Grün soweit nötig. Dabei kommt nur so viel Wasser zum Einsatz, wie tatsächlich gebraucht wird – etwa 500 Kubikmeter pro Monat. Würde man die Bewässerung reduzieren, würden nicht nur die Blumenbeete verwelken. In zwei bis drei Jahren würden besonders die mühsam gepflanzten Jungbäume (einige davon stammen aus der Aktion "1000 Bäume für 1000 Kommunen") erhebliche Trockenschäden davontragen.

Mit Aktivkohlefilter entchlort

Dafür hat sich, dank Hausmeister Daniel Jannicke, eine Möglichkeit aufgetan, Wasser wiederzuverwenden: Das Wasser in der Schwimmhalle am Bildungszentrum muss während der Sommerferien abgelassen werden, um das Becken gründlich reinigen und die Anlage warten zu können. Anstatt die etwa 256 Kubikmeter in die Kanalisation fließen zu lassen, wurde das Wasser mit dem Aktivkohlefilter entchlort und so für die Bewässerung der Pflanzen aufbereitet. Im Lauf der nächsten zwei bis drei Wochen ist das Grünanlagen-Team daher mit Fahrzeugen mit Wasserbehältern im Stadtgebiet unterwegs und gießt – soweit nötig – die städtischen Grünflächen. Auch Daniel Jannicke verwendet einen Teil des Wassers , um die Flächen am Bildungszentrum zu bewässern. Das Wasser wird also so gut wie möglich wiederverwertet, um Trinkwasser-Ressourcen zu schonen.

40 Kubikmeter für Feuerwehr-Übung

Auch die Feuerwehr hat sich das Schwimmhallen-Wasser zunutze gemacht. Die Brandbekämpfer haben etwa 40 Kubikmeter davon für eine Löschangriff-Übung beim Bildungszentrum verwendet. Ganz nebenbei wurden damit auch Pflanzen bei der Schule gegossen.