Mehr als eine Million Kubikmeter Schmutzwasser werden jährlich in der Wildberger Kläranlage gereinigt. Foto: Priestersbach

Der Wildberger Gemeinderat ließ sich über den aktuellen Stand in Sachen Abwasserentsorgung informieren. Themen waren dabei auch Starkregen-Management oder die künftige Gebührenentwicklung.

Wildberg - Wie Manuel Angerhofer, Leiter des Eigenbetriebs Abwasser, berichtete, umfasst das städtische Kanalnetz rund 120 Kilometer Leitungen in den fünf Stadtteilen, und in der Kläranlage werden pro Jahr mehr als eine Million Kubikmeter Schmutzwasser aus der Schäferlaufstadt gereinigt. Gleichzeitig wird vom Eigenbetrieb Abwasser die Kläranlage Bad Teinach-Zavelstein mitbetreut, wobei dort die Sprudelfabrik für große Herausforderungen sorgt.

270 Köder ausgelegt

In seinen Ausführungen teilte Manuel Angerhofer den Räten mit, dass zu den Aufgaben im Abwasserbereich auch regelmäßige Tests der Wasserqualität oder die jährlichen Rattenbekämpfungsaktionen gehören. So wurden in diesem Jahr 270 Köder im Stadtgebiet ausgelegt und regelmäßig kontrolliert.

Engpässe machen sich bemerkbar

Kanalsanierungen gemäß der Eigenkontrollverordnung standen ebenfalls auf der Agenda: Dabei wurden in Sulz 1,5 Kilometer und in Gültlingen 1,3 Kilometer Kanäle partiell im sogenannten Inlinerverfahren saniert, ohne dass dafür Straßen aufgerissen werden mussten. In seinem Ausblick auf das kommende Jahr wies Manuel Angerhofer darauf hin, dass die aktuellen Preissteigerungen und Lieferengpässe auch dem Eigenbetrieb Abwasser zu schaffen machen. Denn diese Entwicklungen wirken sich unter anderem auf die notwendige Erneuerung der Pumpen oder den Umbau alter Schaltschränke aus.

Nicht für Starkregen gebaut

Mit Blick auf das vom Leiter des Eigenbetriebs in Erinnerung gebrachte schwere Unwetter im Juni mit etlichen größeren und kleineren Einsätzen der Feuerwehr machte Bürgermeister Ulrich Bünger darauf aufmerksam, dass die Kanäle für solche Starkregenereignisse nicht ausgerichtet seien. Gleichzeitig bescheinigte er dem Leiter des Eigenbetriebs und seinem Team eine hervorragende Arbeit bei der hoch technisierten Abwasserentsorgung. Positiv sieht der Rathauschef ebenso die Einstellung eines Auszubildenden, denn so könne man den Nachwuchs im eigenen Haus prägen.

Kalkulation im Frühjahr

CDU-Gemeinderat Gerhard Ostertag wollte anschließend wissen, ob es bereits Zahlen für die Abwasserkalkulation gebe und ob eine Gebührenerhöhung im Abwasserbereich auf das kommende Jahr verschoben werde. Wie Stadtkämmerer Andreas Bauer mitteilte, wolle die Verwaltung dem Gemeinderat im kommenden Frühjahr die Kalkulationen für den Wasser- und Abwasserbereich vorstellen. "Wir wollen die Gebühren konstant halten, aber versprechen können wir es nicht", machte der Kämmerer deutlich.