Tradition: Wildberg singt kurzerhand im Fruchtkastenkeller

Wildberg. Aus dem Singen unterm Weihnachtsbaum im Klosterhof war am Samstagabend wetterbedingt ein Singen im Fruchtkastenkeller geworden. Der vorweihnachtlichen Stimmung und der Besucherzahl tat das keinen Abbruch.

Fast alle Plätze im Fruchtkastenkeller waren besetzt, als die ersten jungen Musiker zu spielen begannen. Die Jugendgruppe unter Leitung von Achim Olbrich hatte unter anderem "Fröhliche Weihnacht überall" vorbereitet, das erste von einigen Liedern zum Mitsingen an diesem Abend. Mit "Kling Glöckchen" und "Alle Jahre wieder" verabschiedete das Ensemble die Zuhörer auch wieder – aber nicht, ohne noch einmal zum Mitsingen aufzufordern.

Zwei Klavier-Duos bezauberten das Publikum mit ihrem gemeinsamen Spiel. Joy Bürker und Emilia Podlich präsentierten den Trepak aus Peter Tschaikowskis "Der Nussknacker". Kim Ly und Phuong Tanh Bui hatten unter anderem "Tochter Zion" parat.

Besinnlich, ruhig und andächtig ließ ein Ensemble von Gitarrenspielern die Saiten unter anderem bei "O du fröhliche" und "Stille Nacht" erklingen. Die Kinder der musikalischen Früherziehung tanzten zusammen mit ihrer Lehrerin Ursula Staenglen über die Bühne und hielten dabei Kerzen empor.

Beim Auftritt der Bläser-AG der Wildberger Grundschule unter Leitung von Achim Olbrich gab es eine "kleine Premiere", so Musikschulleiterin Petra Roderburg-Eimann: Anton Reutter spielte zunächst alleine die Melodie von "Jingle Bells", dann folgten ihm die anderen Jungbläser nach.

Das steirische Ensemble ergänzte das musikalische Programm mit bekannten und beliebten Weihnachtsliedern wie "Leise rieselt der Schnee" und "Süßer die Glocken nie klingen", bei denen viele mit einstimmten.

Joy Bürker zog mit ihrem Tanz und ihrem bezaubernden Kostüm alle Blicke auf sich. Wie eine Ballerina in einer Spieldose bewegte sie sich grazil und anmutig.

Alle Musiker bekamen an diesem Abend ihren verdienten Applaus aus den Reihen der Zuhörer. Die zeigten sich von jedem Auftritt gleichermaßen begeistert.

Mit einer Weihnachtsgeschichte sorgte Bürgermeister Ulrich Bünger für Stimmung. Sie erzählt von einem Weihnachtsfest im Jahr 1954. Ein Junge ist bitter enttäuscht, als er den günstigen Weihnachtsbaum sieht, den sein Vater erstanden hat. Auch zusätzliche Zweige und viel Watte halfen da nicht.

Um den Baum war es jedoch schnell geschehen: Er fing Feuer und der Vater musste ihn aus dem Fenster werfen. Das Fest ging daraufhin seinen gewohnten Gang mit Liedern und Bescherung. Und zum Schluss konnte die Familie darüber lachen.

Freiwillige aus den Reihen der Stadtkapelle verwöhnten die Besucher mit Punsch und Waffeln.