In den Feuerwehrgerätehäusern in Sulz am Eck (großes Bild) und Gültlingen herrscht Sanierungsbedarf in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro. Fotos: Fritsch Foto: Schwarzwälder Bote

Externe Gutachter sollen Perspektiven derFeuerwehr-Abteilungen Sulz und Gültlingen klären

Eine ganze Reihe von Feuerwehrleuten aus den Ortsteilen Gültlingen und Sulz am Eck verfolgte die jüngste Gemeinderatssitzung im Bürgersaal des Wildberger Rathauses. Denn um ihre Abteilungen ging es.

Wildberg. Gleichzeitig mit dem Bezug des neuen – einsatztechnisch günstig gelegenen – Wildberger Feuerwehrhauses im Effringer Täle haben sich im Jahr 2015 auch die Abteilungen der Kernstadt, von Effringen und von Schönbronn zusammengeschlossen. Über den Stand der Abteilungen in Gültlingen und Sulz am Eck sind die Rathausspitze und Stadtkommandant Daniel Nuding mit seinen Leuten seit einiger Zeit in einer Arbeitsgruppe im Gespräch. Es geht zwar auch um neue und bessere Fahrzeuge, vor allem aber um die veralteten Gerätehäuser und ihre Lage. Es geht um die Tagesverfügbarkeit und die Nachwuchssorgen der Freiwilligen Feuerwehr in den Teilorten östlich des Tals.

Bislang hatte die Wildberger Feuerwehr, gerade unter ihrem langjährigen Kommandanten und Stadtkämmerer Eberhard Fiedler, ihren Feuerwehrbedarfsplan selbst erarbeitet und fortgeschrieben. Der Gemeinderat hatte dann debattiert, gelegentlich auch heftig (etwa über die außerplanmäßig vorgezogene Anschaffung eines Drehleiterfahrzeugs) und schließlich Beschlüsse gefasst. Zuletzt vor gut drei Jahren wurde die für vier Jahre geltende Bedarfsplanung verabschiedet.

"Dringenden Handlungsbedarf" hat Kommandant Daniel Nuding in einer Stellungnahme an das Rathaus nun für die Feuerwehrhäuser von Gültlingen und Sulz angemahnt. Neben vielerlei kleinen Mängeln geht es bei einem großen Sanierungs- und Erweiterungsbedarf um Fragen der Einsatzbereitschaft: um die Lage der Feuerwehrhäuser, Parkplätze, Zugänge, Unfallgefahren und manches mehr. Auf 1,5 Millionen Euro für den Fahrzeugpark und ebenfalls 1,5 Millionen Euro für die Sanierung der Gebäude bezifferte Bürgermeister Ulrich Bünger den finanziellen Bedarf laut geltendem Plan.

Nun will die Arbeitsgruppe sich an der Praxis vieler anderer Städte und Gemeinden orientieren und externe Fachgutachter mit der Analyse von Zustand und Lösungsmöglichkeiten für die Probleme beauftragen. Für alle ist dabei denkbar, dass die Abteilungen – auch wegen Tagesverfügbarkeit und fehlendem Nachwuchs - zusammengelegt werden könnten und statt einzeln auf Vordermann gebrachter Feuerwehrhäuser ein neues, gemeinsames Gerätehaus vorstellbar wäre. Doch wo?

Dannenmann hält die Standortsuche für "äußerst schwierig"

Bei aller Aufgeschlossenheit im Gemeinderat gegenüber einer solchen Idee war doch auch allen klar, dass die Entfernungen und topografischen Verhältnisse keine sofort einleuchtende Lösung für einen gemeinsamen Standort der Freiwilligen Feuerwehren von Gültlingen und Sulz nahelegen.

"Äußerst schwierig" fand eine solche Suche Dieter Dannenmann für die SPD-Fraktion. Er wollte aber – im Gegensatz zu Gerhard Ostertag (CDU) und Rolf Dittus von den Freien Wählern ("Der Sachverstand ist doch da") , gleich den gesamten laufenden Bedarfsplan durch einen Auftrag an externe Gutachter analysieren und fortschreiben lassen.

Bei der Kostenfrage für eine solche Expertise konnte der Bürgermeister die sparsamen Stadträte durchaus beruhigen. So teuer, wie im Planungsansatz des nächsten Haushalts mit 30 000 Euro als möglich eingestellt, werde ein erstes Gutachten "mit Sicherheit nicht". Büngers mit der Feuerwehrspitze abgestimmten Antrag, zunächst entsprechende Angebote einzuholen, akzeptierte dann auch eine klare Mehrheit des Gemeinderats bei drei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen.