Der Friedhof war eine Station des Rundgangs. Dort waren unter anderem die Urnenstelen ein Thema. Foto: Schwarzwälder Bote

Ortschaftsrat: Bürger und Verwaltung erkundeten vor Ort die Lage in Effringen

Wildberg-Effringen. Effringen hat zwar keine echten Brennpunkte. Aber Probleme und Wünsche gibt es auch dort. Fast 50 Effringer folgten am Mittwochabend der Einladung von Ortsvorsteher Uwe Traub und Bürgermeister Ulrich Bünger zu einer Ortsbegehung.

Der Ortsvorsteher und der Bürgermeister begrüßten die Bürgerinnen und Bürger im Hof der Grundschule gemeinsam mit der neuen Konrektorin Antje Schühle. Ein "Joint Venture zwischen Kindergarten und Schule", das Ulrich Bünger dann vorstellte, besteht aus der gruppenweisen Verköstigung mit angeliefertem Essen in einem gemeinsamen Mensa-Raum der Schule. Die rund 30 Kindergartenkinder kommen dafür herüber. Nachfragen gab es wegen des seit einem Jahr fertigen Werkraums im Untergeschoss, der aber wegen neuer verschärfter Brandschutzvorschriften bisher noch nicht in Betrieb genommen werden konnte.

Auf dem kurzen Weg hinüber in den Kindergarten Werre war unter anderem die Versorgung mit schnellem Internet Thema, wo laut dem Bürgermeister der freie Markt an seine Grenzen stößt. Denn die Breitband-Versorgung eines möglichen Gewerbegebiets Fockenbrunnen/Waldäcker und von Wohngebieten rentiere sich für die privaten Provider-Firmen nicht unbedingt. Oft ist die Unterstützung durch Zuschüsse und ein Landkreis-Programm nötig, aber dafür muss "Marktversagen nachgewiesen werden", so Baumamtsleiter Arthur Sadlers.

Die Stadt Wildberg ihrerseits versucht bei allen Tiefbaumaßnahmen, Leerrohre bis zur Grundstücksgrenze vorzuhalten. Dafür werden jährlich bis zu 150 000 Euro ausgegeben, so Sadlers. Allerdings setzen die bei Sanierungen auf die Anwohner zukommenden Erschließungsbeiträge Grenzen der Zumutbarkeit. Dass im Gebiet Fockenbrunnen auch eine Erweiterung des dortigen Schuppengebiets angedacht ist, interessiert viele Effringer. Allerdings, so die Rathausspitze, prüfe das Landratsamt die Erfüllung von Auflagen dabei streng.

Zur Sprache kam auch der Ausbau der Ortsdurchfahrt einschließlich neuer Parkplätze sowie der schlechte Zustand der Ortsverbindung Effringen-Neubulach, die – noch im laufenden Jahr beginnend – Stück für Stück saniert werden soll. Den Bürgerhinweis, dass bei den Bauarbeiten Hauptstraße und des Verbindungssträßchens die nötigen Sperrungen kollidieren könnten, nahm man dankbar auf.

Im Kindergarten Werrestraße führte Leiterin Vanessa Döring durch die Räume für die drei Regelgruppen, die für eine zusätzliche U-3-Gruppe durch Umbau des bisherigen Büroraums um einen Krippenbereich erweitert worden sind. Der Evangelische Kindergarten kann 88 Plätze anbieten. Die Leiterin beklagte aber, dass man bereits seit einem Jahr durchgängig personell unterbesetzt sei. Das liege, ergänzte der Bürgermeister, nicht zuletzt daran, dass geeignete Erzieherinnen inzwischen sehr schwer zu finden seien.

Die Gruppe begab sich danach zum Friedhof, wo es unter der Linde am seitlichen Friedhofstor um eine neue Bestattungskultur – etwa die seit einigen Jahren verfügbaren und Urnenstelen – ging, aber auch um die weitere Sanierung der Friedhofsmauern und um die Neubelegung der Fläche links des Kirchenportals mit Doppelgräbern. Dabei soll etwas Freifläche und Abstand etwa für Hochzeits-Ständerlinge nach kirchlichen Trauungen bleiben, so Ortsvorsteher Uwe Traub. Aus dem Kreis der Ortsbegeher wurde der "etwas lieblose Eindruck" moniert, den der geschotterte Friedhofsparkplatz mache.

Der Weg vom Friedhof zum unteren Backhaus war nicht weit. Dort hatte Monika Gförer mit ihren Helferinnen 16 Zwiebelkuchen für Gastgeber und Gäste gebacken, die dann die Gespräche an den vorbereiteten Bierbänken fortführen und vertiefen konnten.