Training mit genügend Abstand: Beim SV Schönbronn hat man wieder den Trainingsbetrieb aufgenommen. Foto: SV Schönbronn Foto: Schwarzwälder Bote

Restart: Sportvereine handhaben das Training unterschiedlich / Noch kein Training beim TSV Wildberg

Langsam läuft dank Lockerungen der Corona-Beschränkungen der Sportbetrieb wieder an. Die Wildberger Vereine arrangieren sich nach und nach mit der neuen Situation.

Wildberg. Beim SV Schönbronn haben die Aktiven ihr Fußballtraining bereits wieder aufgenommen. Eine Art "Pilotprojekt" im Verein, erklärt Vorsitzender Rudolf Blaich. In Zusammenarbeit mit Trainer Jens Kusterer sei ein Konzept entwickelt worden und das funktioniere super. Die Spieler sind wie vorgegeben in Kleingruppen unterteilt und halten entsprechend Abstand.

Die Stimmung im Training sei super gewesen, erzählt der Vorsitzende weiter. Die Spieler hätten sich richtig gefreut, dass es wieder losgeht, wieder auf dem Platz zu sein. Der Rasen hatte übrigens nahezu Stadionqualität, meint Blaich lachend, weil er die letzten Wochen so viel Ruhe hatte.

Die Art des Trainings hat sich jedoch deutlich geändert, wie Blaich erzählt. Passübungen, technische Einzelübungen und Torabschlussübung aus der Distanz – mehr war nicht machbar unter diesen Vorgaben. Das eigentliche Spiel, "das, was am meisten Spaß macht", fällt weg.

Als nächstes kommt beim SV Schönbronn die ältere Jugend dazu

Was noch komplett fehle sei die Kameradschaft, bedauert Rudolf Blaich. Auch im Sportheim könne man derzeit noch nicht zusammenkommen. Hier werde noch auf Erfahrungen aus der Gastro-Öffnung gewartet, ehe sich die Türen wieder öffnen.

Nachziehen will der SV Schönbronn nun als nächstes die ältere Jugend. Die jüngeren Kinder müssen sich noch länger gedulden. Je niedriger das Alter, desto schwieriger, das Abstandsgebot durchzusetzen. Auch im Fitnesskurse-Bereich werden sich die Sportler noch gedulden müssen.

Beim SV Sulz haben die Aktiven ebenfalls das Training wieder aufgenommen – "nach der langen fußballlosen Zeit", erzählt Vorsitzender Jürgen Werner, "um die Spieler zusammenzuhalten". Allerdings werde nur einmal die Woche trainiert. Der Trainer mache sich "da richtig viel Mühe", lobt der Vorsitzende das Engagement. Auch die B-Jugend der Spielgemeinschaft Sulz, Kuppingen, Oberjesingen und Deckenpfronn kicke wieder.

Bei den anderen Sparten des SV Sulz ruht der Vereinsbetrieb derzeit noch. Besonders bei den Kindern der Leichtathletik werde man abwarten und sich neu besprechen müssen, wenn auch wieder regulärer Schulbetrieb stattfindet. Beim Sportheim sei man gerade dran, so Werner, zusätzliche Hygienemaßnahmen umzusetzen. Voraussichtlich nach Pfingsten wird hier wieder geöffnet.

Die Aktiven des Gültlinger Sportvereins waren ebenfalls schon wieder auf dem Platz – natürlich unter Einhaltung aller Vorgaben. Dass es zwei Plätze gibt, ist hier ein Vorteil, erzählt Pressesprecherin Silke Ilmberger. Alles weitere müsse noch abgestimmt werden und hänge auch von der Situation ab. Das gilt auch für eine Öffnung des Sportheims.

Der VfB Effringen will in Sachen Sportbetrieb den Mai noch abwarten, berichtet Vorsitzender Heiko Bihler. Dann werde sich vereinsintern nochmal abgesprochen, auch vor dem Hintergrund eventuell weiterer Lockerungen der Vorgaben. Auch der Gymnastik-Bereich und das Kinderturnen ruhen, solange es keine weiteren Lockerungen gibt. Dafür hat das Sportheim unter Einhaltung der Vorgaben wieder geöffnet.

Beim TSV Wildberg findet noch kein Training statt, zunächst müsse man schauen, wie realistisch die Einhaltung der Vorgaben ist, erklärt Oliver Dengler, stellvertretender Fußballabteilungsleiter. Beim Freizeitsport ist derzeit noch kein Trainingsbetrieb möglich, berichtet Abteilungsleiter Frank Kollegger.

Eine Sorge sei im Moment, Kinder und Jugendliche zu verlieren

Training im Fußball-Jugendbereich sei "zu viel Verantwortung für die Trainer", findet Raphael Böhmler, Jugendleiter für die Fußballer beim TSV. Denn wer haftet, wenn sich vor allem jüngere Kinder nicht an die Auflagen halten? Dazu kommt der große Aufwand, was das Desinfizieren des Equipments angeht, so Böhmler. Abstand wahren lasse sich bei kleinen Kindern auch nicht umsetzen. "Mit den jetzigen Lockerungen sehen wir da keine Möglichkeit, ein Fußballtraining zu machen", sagt er. Deswegen wolle man die Pfingstferien abwarten und hoffe auf weitere Lockerungen. Der DFB habe zwar eine "tolle Broschüre" zum Stationentraining rausgebracht, aber allein das mache keinen Sinn, die Kids wollten richtig kicken.

Schwierig sei zudem die Aufteilung. In den jüngeren Altersklassen trainieren teils viele Kinder, die in Kleingruppen gegliedert werden müssten. Dann könne das Training nur in großen Abständen von bis zu vier Wochen stattfinden. Eine Sorge sei im Moment, Kinder und Jugendliche zu verlieren. Es bedeute ohnehin schon viel Aufwand, so Raphael Böhmler, den Nachwuchs bei der Stange zu halten. Das Sportheim des TSV macht von den Lockerungen für die Gastronomie Gebrauch und hat nun über die vorherigen Möglichkeiten hinaus wieder geöffnet.