Räte und Bürger machten sich vor Ort ein Bild. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Ortsrundgang: Ortschaftsrat Sulz nimmt mit Bürgern Projekte in Augenschein

Wildberg-Sulz. Als öffentliche Sitzung des Ortschaftsrates, gemeinsam mit den Bürgen war der Ortsbegang des Gremiums zu verschiedenen Themen deklariert. Rund 50 Teilnehmer waren zwei Stunden durch Sulz am Eck unterwegs und informierten sich über Planungen, Hochwasserschutz, Radwegausbau und Kindergartenkonzeption.

Für Ortsvorsteher Rolf Dittus war die Ortsbegehung der Räte gemeinsam mit der Bevölkerung ein Versuch, sich vor Ort ein gemeinsames Bild zu verschaffen, die Situationen zu erörtern und mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen. Bürgermeister Ulrich Bünger ist diese Vorgehensweise als Sitzungsökonomie sehr wichtig. Auch in den weiteren Stadtteilen sollen Begehungen stattfinden.

Rund 50 Personen, darunter die Ortschaftsräte und interessierte Bürgern von Sulz am Eck, hatten sich an der Gemeindehalle versammelt, um gemeinsam mit Ortsvorsteher Dittus, Bürgermeister Bünger und Mitarbeitern der Verwaltung zu einem Rundgang durch Sulz aufzubrechen.

Erste Station war die Inaugenscheinnahme des Kindergartens. Leiterin Gaby Wohlleber, die mit insgesamt elf pädagogischen Fachkräften und einer Auszubildenden mehr als 80 Kinder in drei Gruppen betreut, gab einen Überblick über die Strukturen und Entwicklungen im Kindergartenbereich. Momentan sind alle Kindergartenplätze belegt, und es besteht eine große Nachfrage nach Ganztagsbetreuung. Bürgermeister Bünger und die Verwaltung denken über einen eventuell weiteren Standort nach. Problematisch sei, die erforderlichen Fachkräfte zu bekommen.

Als nächstes standen der Gewässerentwicklungsplan und geeignete Hochwasserschutzmaßnahmen auf dem Plan. Der stellvertretende Bauamtsleiter, Ulrich Dürr, erläuterte hierzu den Bau des barrierefreien Fußgängerstegs im nächsten Jahr, der beim Kinderspielplatz über den Agenbach führen soll. In Teilabschnitten soll der Bach renaturiert werden.

Problem dabei ist, dass der Flusslauf auch über Privatgrundstücke verläuft. Durch eine Verbreiterung des Agenbachs könnte man ihn ökologisch aufwerten. Zu den erforderlichen Baukosten erhält Wildberg 85 Prozent Zuschuss.

Auf dem Freibereich vor der Evangelischen Kirche stellte Bauamtsleiter Arthur Sadlers zwei städtebauliche Entwürfe für eine Bebauung des Geländes mit Wohnraum für junge Familien vor, in drei Doppelhäusern mit insgesamt sechs Wohneinheiten. Dort soll auch der alte Brunnen wieder einen Platz finden. Bisher hat man hierfür allerdings noch keinen Investor – auch nicht für ein Mehrgenerationenhaus an diesem Platz – finden können. Bezahlbarer und familienfreundlicher Wohnraum soll dort entstehen, wobei parallel eine Diskussion läuft, die sich mit einem Feuerwehrhaus an diesem Standort beschäftigt.

Als Nächstes stellte Sadlers die Planungen für den Bereich "Im Kloster" vor. Dort soll der erste Bauabschnitt noch in diesem Jahr beginnen und 2019 fertiggestellt werden. Die maroden Kanäle werden ausgetauscht und ein zusätzlicher Regenwasserkanal für Oberflächenwasser gebaut. Auch Gasleitungen werden mitverlegt, und die Stromversorgung wird von den Dächern ins Erdreich verlegt.

In Sachen "schnelles Internet" informierte Bürgermeister Bünger darüber, dass über eine Vereinbarung mit dem Landkreis Calw aufgrund einer europaweiten Ausschreibung ein Betreiber gefunden werden konnte, in Kooperation mit der Sparkassen-IT. Bürger bemängelten, dass es sehr viele Baulücken in Sulz gibt, aber keine Grundstücke von privater Seite zu erwerben sind. Sulz sollte zum Ziel haben, zeitnah ein ordentliches Baugebiet zu entwickeln.

Zu guter Letzt wurde die Umgestaltung der Aussegnungshalle thematisiert. Die betonierte Wand soll entfernt und mit einer Teilverglasung versehen werden. Außerdem sollen weitere Sitzplätze geschaffen werden.

Zum Abschluss des gemeinsamen Ortsbegangs gab es für alle Teilnehmer am Backhaus frischen Zwiebelkuchen.