Die Schäferwagen am Wildberger Campingplatz können bezogen werden – unter Auflagen.Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder Bote

Tourismus: Das Wildberger Schäferwagenhotel steht für Übernachtungen zur Verfügung / "Ganz gut belegt"

Es ist alles gerichtet, die Gäste können kommen: Seit Ende Mai steht das Schäferwagenhotel Wildberg wieder für Übernachtungen zur Verfügung. Schutzmaßnahmen sind wie gefordert getroffen.

Wildberg. Desinfektionsmittel steht in den Wagen bereit, die beweglichen Teile sind auf das Minimum reduziert. Sogar die Fernbedienungen für die Heizungen sind weg. Das Geschirr wird regelmäßig getauscht, sonst ausliegendes Infomaterial wird per PDF verschickt. Auch die Kommunikation vor der Anreise ist um entsprechende Hinweise ergänzt. Beispielsweise kann, wer möchte, ein eigenes Kopfkissen mitbringen – auch wenn natürlich weiterhin gut gereinigte Exemplare zur Verfügung stehen.

Am Gefühl, in einem Schäferwagen zu übernachten, hat sich aber nicht viel verändert. Die Wagen sind ohnehin so konzipiert, dass darin maximal zwei Erwachsene und ein Kind Platz finden – also Familien. Auf den Freianlagen ist Platz genug. Die Urlauber dürfen sich also auf die gewohnte Atmosphäre freuen.

Der Förderverein ist froh, dass die Saison doch noch starten konnte, sagt Vorsitzender Peter Lücke. Allerdings sei es schwierig, herauszufinden, was man nun alles an Maßnahmen umsetzen muss. Zumal ein Schäferwagenhotel nicht gerade der Standard ist. Also musste der Förderverein das für sich klären, sich in das Thema einarbeiten, und das bedeutete ein ganzes Stück Arbeit für die Ehrenamtlichen.

Eng zusammen arbeitet der Förderverein mit Hendrik Smits, der als Inhaber des Campingplatzes Carpe Diem den Platz und die Infrastruktur für das Schäferwagenhotel stellt. Er sorgt unter anderem für einen kontaktlosen Check-In, bargeldlose Bezahlung im Voraus und kümmert sich um die Buchungen. Brötchen werden kontaktlos per WhatsApp bestellt und auch kontaktlos gebracht. Das Gästebuch liegt nicht mehr in den Schäferwagen aus, sondern ist online zu finden. In den geschlossenen Räumen des Campingplatzes muss ein Mund-Nase-Schutz getragen werden. Das gilt in den Sanitäranlagen wie auch an der Rezeption. Entsprechende Hinweisschilder erklären die aktuell geltenden Regelungen.

Im Moment ist das Schäferwagenhotel schon "ganz gut gebucht", erzählt Peter Lücke. Darunter seien auch Gäste, die die Anlage bereits kennen. Vermutlich, weil diese mit dem Gelände schon vertraut sind und wissen, dass man anderen dort gut aus dem Weg gehen und Abstand halten kann, schätzt der Vorsitzende. Zu jenen, die bereits für die Zeit der Schließung gebucht hatten, habe stets enger Kontakt geherrscht. Der Situation entsprechend seien die Gäste angeschrieben oder auf der Webseite informiert worden, wie der aktuelle Stand ist.

Reagiert hätten die Gäste "sehr verständnisvoll"“ auf die Situation, berichtet Hendrik Smits. "Das war gar kein Thema, ich habe alles umbuchen können." Lediglich bei einer Buchung hätte er das Geld erstatten müssen. Aber insgesamt sei alles "wirklich unproblematisch" verlaufen.

Wie sich die Schließung und die weiter bestehende Ausnahmesituation auf die Besucherzahlen auswirken wird, werde man erst noch sehen, so Lücke. Die stärksten Monate seien in den Vorjahren Juli und August gewesen. Da müsse man jetzt abwarten, wie sich die Lage entwickelt. Für nähere Termine würden die Leute schon recht intensiv schauen, auf längere Sicht würden die Gäste eher noch abwarten. Allerdings schätzt Peter Lücke, dass lokale Anbieter davon profitieren werden, dass man nicht so weit wegfliegen kann.